Nach einem Rekordgewinn im vergangenen Jahr verspricht die Commerzbank ihren Anteilseignern weiteres Wachstum. «Für das laufende Geschäftsjahr streben wir trotz der Konjunkturschwäche ein höheres Konzernergebnis als 2023 an», bekräftigte Konzernchef Manfred Knof am Dienstag bei der Online-Hauptversammlung des Frankfurter Dax-Konzerns. Mindestens 70 Prozent davon wolle das Institut, dessen größter Anteilseigner der Bund ist, in Form von Dividenden und Aktienrückkäufen an die Aktionärinnen und Aktionäre ausschütten.

Im vergangenen Jahr hatte die Commerzbank ihr operatives Ergebnis beflügelt von der Zinswende um mehr als 60 Prozent auf gut 3,4 Milliarden Euro gesteigert. Der Überschuss kletterte von gut 1,4 Milliarden Euro 2022 auf den Rekordwert von etwas mehr als 2,2 Milliarden Euro.

Allerdings hätte der Gewinn schon 2022 erheblich höher ausfallen können, wären seinerzeit nicht mehr als eine Milliarde Euro Belastungen durch die polnische Tochter mBank unter anderem im Zusammenhang mit Schweizer-Franken-Krediten gewesen. Auch 2023 drückten Sonderbelastungen in Polen von fast 1,1 Milliarden Euro das Konzernergebnis. Über außergerichtliche Einigungen versucht die Bank, Rechtsrisiken in diesem Bereich zu mindern.

«In den nächsten Jahren wird dieses Team zeigen, dass die Commerzbank auch bei weniger Rückenwind durch die Zinsen wachsen kann», sagte Knof bei der Hauptversammlung laut vorab verbreitetem Redetext. Die Radikalkur der vergangenen Jahre hat die Bank nach Ansicht des Managers in die Lage versetzt, «auch Krisen und Sonderbelastungen abzufedern, ohne dass es an die Substanz geht». Knof hatte nach seinem Antritt Anfang 2021 den Sparkurs verschärft. Die Commerzbank baute Tausende Stellen ab und verkleinerte ihr Filialnetz in Deutschland deutlich von 1000 auf 400 Standorte.