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Von Gottesdiensten und Geschenken: Weihnachten im Gefängnis

Die Weihnachtszeit hinterlässt auch in den Gefängnissen ihre Spuren. Es werden Bäume und Stationen geschmückt und Pakete von Angehörigen entgegengenommen. Für die Seelsorger bedeuten die Feiertage hingegen zusätzliche Arbeit.
Von Gottesdiensten und Geschenken - Weihnachten im Gefängnis
Ein geschmückter Tannenbaum steht in der Justizvollzugsanstalt auf einem Gang hinter den Gittern. © Frank Rumpenhorst/dpa/Archivbild

Ob Gottesdienste, gutes Essen oder Pakete von Angehörigen - auch in den Gefängnissen in Schleswig-Holstein wird Weihnachten gefeiert. «Die Weihnachtszeit hinterlässt ihre Spuren», sagte der evangelische Gefängnisseelsorger Michael Carstens der Deutschen Presse-Agentur. Es würden Weihnachtsbäume aufgestellt, die einzelnen Stationen geschmückt und in manchen Anstalten gebe es auch Weihnachtsfeiern.

Doch den alltäglichen Weihnachtsstress gebe es für die Insassen der Gefängnisse nicht. «Die Zeit läuft da wesentlich ruhiger und distanzierter ab als außerhalb der Anstaltsmauern», so Carstens weiter. An Heiligabend sei die Differenz zwischen innerhalb und außerhalb der Anstalten am größten.

In jeder Anstalt gebe es dann natürlich einen Weihnachtsgottesdienst, betonte der Seelsorger. Die Gefangenen bekämen oftmals auch einen Weihnachtsteller in die Zellen gebracht. Das sei für die Gefangenen auch ein besonderer Tag, der zeigen solle, dass sie nicht vergessen wurden. Dies sei vom Empfinden her eine der wichtigsten Weihnachtsbotschaften, so Carstens. Den Insassen werde so symbolisiert, dass sie keine «Truppe von Ausgeschlossenen» seien, sondern eine Gemeinde von vielen, die Weihnachten feiert.

Zusammen mit den Familien um den Baum zu sitzen und Weihnachten zu feiern, ginge jedoch nicht. Besucht werden könnten die Gefängnisinsassen an den Weihnachtsfeiertagen nicht. Stattdessen versuchten die Anstalten vor den Feiertagen zusätzliche und längere Besuche von Angehörigen zu ermöglichen als vorgesehen. Zudem könnten sie Weihnachtspakete von ihren Familien bekommen oder mit den Familienmitgliedern telefonieren.

Gleichzeitig bedeute die Weihnachtszeit auch immer mehr Arbeit für den Seelsorger - und dies nicht nur wegen der Gottesdienste. Gerade das Thema Familie und Einsamkeit wird an den Feiertagen bedeutsamer als an anderen Tagen im Jahr. Hauptaugenmerk ist Carstens zufolge dann unter anderem dafür zu sorgen, dass die Gefangenen ihre Situation akzeptieren können und die Möglichkeit bekommen, damit konstruktiv umzugehen.

So solle die Weihnachtszeit in den Gefängnissen in Schleswig-Holstein zeigen, dass Gefängnisinsassen ebenso wie die Arbeit der Justizmitarbeiterinnen und -mitarbeiter wahrgenommen werden. Um ihnen Wertschätzung entgegenzubringen, hält an Heiligabend zudem die evangelische Bischöfin im Sprengel Schleswig und Holstein, Nora Steen, die Predigt beim Weihnachtsgottesdienst in der Justizvollzugsanstalt in Kiel.

© dpa
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