Das Thema spielt eine große Rolle auch beim geplanten Ausbau der Windenergie auf See, für das derzeit das Planungsverfahren für die Ausweisung von Flächen in der ausschließlichen Wirtschaftszone (AWZ) der Nordsee läuft. Umweltverbände befürchten einen Zielkonflikt zwischen dem klimapolitisch nötigen Bau neuer Windkraftanlagen und dem Schutz der Ökosysteme im Meer. Wegen des schlechten Zustands der Meeresumwelt, so die Forderung, müssten parallel zum geplanten Ausbau der Windkraft müssten andere Nutzungen zurückgefahren werden.
Die Vorschläge des Nabu decken den Angaben zufolge etwas mehr als die Hälfte der Meeresschutzgebiete in der deutschen AWZ ab, «das entspricht knapp 15 Prozent der AWZ der Nordsee und etwas mehr als acht Prozent der AWZ der Ostsee».
Im Koalitionsvertrag hat sich die Ampel-Regierung in Berlin dazu bekannt, dass 10 Prozent der AWZ gemäß der EU-Biodiversitätsstrategie streng geschützt werden und frei von schädlicher Nutzung gehalten werden sollen. «Doch heute findet auch in Meeresschutzgebieten noch Grundschleppnetzfischerei statt, werden Sand und Kies abgebaut, führen Schifffahrtslinien hindurch», so der Nabu. «Wir brauchen streng geschützte Flächen, um Artensterben und Lebensraumverluste vor unserer Küste zu stoppen», sagte Nabu-Meeresexperte Kim Detloff.