Hamburgs Wirtschaftssenatorin Melanie Leonhard (SPD) will am Ostermontag (11.30 Uhr) ihre Pläne für den Ersatz der in die Jahre gekommenen Köhlbrandbrücke vorstellen. Ursprünglich sollte ein Tunnel das rund 50 Jahre alte Bauwerk ersetzen, nun wird aus Kostengründen mit einem Brückenneubau gerechnet. Am Dienstag wird sich den Angaben zufolge dann der Senat mit der entsprechenden Drucksache befassen, die im Anschluss der Bürgerschaft zugeleitet werden soll.
Eigentlich wollte Hamburgs rot-grüner Senat die Pläne bereits am vergangenen Dienstag vorstellen. Doch das scheiterte am Veto der vom grünen Senator Jens Kerstan geführten Umweltbehörde. Ihr stieß dem Vernehmen nach vor allem die Eile auf, mit der das Milliarden-Projekt nach jahrelangen Diskussionen nun zur Entscheidung gebracht werden sollte.
Die 1974 fertiggestellte und für den Hafen wichtige Brücke wird täglich von rund 38.000 Fahrzeugen genutzt, darunter viele Lastwagen. Sie soll wegen Überlastung und immer neuer Schäden bis 2036 ersetzt werden. Ein zuletzt an die Öffentlichkeit geratener interner Prüfbericht der Wirtschaftsbehörde empfiehlt nun statt des lange favorisierten Tunnels eine neue Brücke. Sie soll mit einer Durchfahrtshöhe für Schiffe von mehr als 70 Metern rund 20 Meter höher sein als die alte und dürfte mit 4,5 bis 5 Milliarden Euro günstiger ausfallen als eine Tunnellösung.