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Immer mehr Marderhunde in Hamburg unterwegs

Auf den ersten Blick wirken Marderhunde wie Waschbären. Sie haben jedoch keine durchgängige dunkle Gesichtsmaske. In Hamburg fühlen sich die Einwanderer aus Fernost längst wohl. Vor allem im Süden.
Marderhund
Ein Marderhund (Nyctereutes procyonoides) sitzt im Wisentgehege. © Julian Stratenschulte/dpa

Sie sehen aus wie eine wuschelige Mischung aus Fuchs und Waschbär - Marderhunde. Die putzig wirkenden Tiere sind in Europa nicht heimisch. In Hamburg haben die Marderhunde dennoch verstärkt Einzug gehalten. Das lässt sich aus der Jagdstatistik ableiten. Demzufolge waren im Jagdjahr 2022/23 exakt 298 Marderhunde geschossen worden, wie eine Sprecherin der Umweltbehörde der Deutschen Presse-Agentur in Hamburg sagte.

Gleichzeitig seien die Wildnachweise für diese Art seit 2007 stetig gestiegen. In diesem Jagdjahr 2007/2008 war die eingewanderte Säugetierart das erste Mal erlegt worden. In der Statistik tauchten damals vier Tiere auf. Schon zehn Jahre später lag diese Zahl bei 112 Marderhunden. Im Jagdjahr 2021/2021 waren es bereits 275 Exemplare. Ein Jagdjahr geht immer von Anfang April bis Ende März. Marderhunde leben der Umweltbehörde zufolge in Hamburg vor allem in Harburg und Bergedorf.

Wann Marderhunde erstmals in der Hansestadt auftauchten, konnte die Behördensprecherin nicht sagen. «Wann der Marderhund das erste Mal in Hamburg bestätigt wurde, ist uns nicht bekannt.» Experten zufolge hat der Marderhund als Räuber wohl keinen großen Einfluss auf die am Boden brütenden Vögel. Vor allem, weil seine Nahrung in erster Linie aus Insekten, Lurchen, Nagern, Beeren und Früchten bestehe. «Aber auch Eier, Jungvögel und Hausgeflügel gehören dazu. Dennoch sind 80 Prozent seiner Nahrung pflanzlich.»

Oft gilt der Marderhund als Konkurrent der heimischen Füchse und Dachse. Allerdings würden Füchse in der Regel eher trockenere - an Mäusen reichere - Gebiete vorziehen. Dachse haben dagegen den Angaben zufolge ein ähnlicheres Nahrungsspektrum. Auch würden sich beide oft den gleichen Bau teilen. «Es gibt jedoch bisher keine Anzeichen dafür, dass er heimische Wildarten wie Rotfuchs oder Dachs verdrängt hat.»

Gejagt wird der Marderhund in Hamburg dennoch. Es sei wichtig, die Bestandszahl des Marderhundes durch Jagd in einem verträglichen Maß zu halten - «auch weil er als sogenannter "Kulturfolger", dem Menschen in die urbanen Räume folgt».

Der Marderhund, der auch Enok genannt wird, wurde dem Naturschutzbund Nabu zufolge 1962 erstmals in Deutschland erlegt. Er wird aufgrund seiner dunklen Gesichtsmaske oft mit einem Waschbären verwechselt. Im Gegensatz zu den Waschbären ist die Maske bei den Einwanderern aus Fernost jedoch an der Nase geteilt. Zu Gesicht dürfte man das scheue Tier dennoch eher selten bekommen; Marderhunde leben im Verborgenen und kommen erst in der Dämmerung aus ihrem Bau, wie der Nabu weiter schreibt.

© dpa
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