Am vergangenen 9. April hatte die Polizei einen 18-Jährigen festgenommen. Der junge Mann sitzt seitdem in Untersuchungshaft, wie der Senat auf eine Kleine Anfrage der CDU-Fraktion erklärte. Ihm werde schwerer Raub, gefährliche Körperverletzung, Nötigung, Bedrohung und in einem weiteren Verfahren Drogenhandel vorgeworfen. Der Landesbetrieb Verkehr sei im Bereich Fahrerlaubnis mit dem Beschuldigten befasst gewesen. Seit dem 17. Mai 2022 gelte er als Intensivtäter.
Der Afghane war den Angaben zufolge vor achteinhalb Jahren, im September 2015, als Kind ins Bundesgebiet eingereist. Er sei anerkannter Flüchtling nach der Genfer Flüchtlingskonvention, hieß es. Über einen möglichen Widerruf seiner Anerkennung habe das Bundesamt für Migration und Flüchtlinge zu entscheiden.
Am Tag der Verhaftung hatte die Polizei auch Wohnungen in den Stadtteilen Billstedt, Eidelstedt, Finkenwerder, Stellingen, Tonndorf, Rahlstedt und Wandsbek sowie in Berlin durchsucht. Die Ermittler suchten dabei unter anderem nach Waffen, Drogen, Dealgeld und Handys. Die Beweismittel seien zum Teil auch gefunden worden.
Die sogenannte 315er-Gang hat sich nach einem Treffpunkt in einem Parkhaus im Stadtteil Jenfeld benannt. Laut Zeugenaussagen soll die Gruppierung Jugendliche mit dem Verkauf von Drogen beauftragen. Einzelne «315er»-Mitglieder seien bereits mit Drogen- und Gewaltdelikten polizeilich in Erscheinung getreten.
Um die Jugendkriminalität am Jungfernstieg zu bekämpfen, hatte die Hamburger Polizei im Juni vergangenen Jahres die «Ermittlungsgruppe Alster» gegründet. Am vergangenen 11. April nahmen die Ermittler einen 18-Jährigen in Rahlstedt fest. Der Ghanaer sitzt seitdem in Haft. Ihm wirft die Staatsanwaltschaft vor, im Januar einen Raub in einer Einkaufspassage in der Innenstadt begangen zu haben. Er soll aber kein Mitglied der «315er»-Gang sein, wie eine Sprecherin der Staatsanwaltschaft sagte.