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Zinglers Medienschelte: «Geht mir auf den Zeiger»

Präsident Zingler ist sauer auf die Medien. Der 59-Jährige redet sich in Rage und deutet an, dass die Bjelica-Trennung nicht harmonisch verlief. Außerdem gibt es News zur Zukunft von Oliver Ruhnert.
Dirk Zingler
Union Berlins Präsident Dirk Zingler. © Andreas Gora/dpa

Ruhig und selbstkritisch hatte Union Berlins Präsident Dirk Zingler seinen Vortrag nur einen Tag nach der Freistellung von Nenad Bjelica begonnen. Die bereits zweite Trainerentlassung in dieser Bundesliga-Saison sei natürlich «eine Niederlage für den Club» und «kein gutes Zeichen», gestand der 59-Jährige mit finsterer Miene. Doch die schuldbewusste Rede sollte nicht von langer Dauer sein. Vielmehr redete sich das Köpenicker Urgestein mehr und mehr in Rage und betrieb aufgrund der Spekulationen aus der Vorwoche eine umfassende Medienschelte.

Eigentlich wollte Zingler über die Gründe für die Trennung zwei Spieltage vor Saisonende sprechen. Darüber, dass die Vereinsführung den Glauben in Bjelica verloren hatte und dass dem 52-Jährigen nicht mehr zugetraut wurde, den Absturz in die zweite Liga zu verhindern. Darüber, dass man Interimstrainer Marco Grote und seinem Team selbstverständlich zu 100 Prozent zutraue, die Klasse zu halten. Und über die Nachricht, dass Oliver Ruhnert auch nach dieser Saison den Unionern erhalten bleibe - ob weiter als Geschäftsführer Profifußball oder in anderer Funktion sei noch offen.

Dass die anwesenden Journalisten allerdings nach Details zum Ablauf der Freistellung fragten, gefiel Zingler überhaupt nicht. Dass schon in der Vorwoche über das Bjelica-Aus spekuliert wurde, noch viel weniger. «Wir verlieren jegliches Maß. Es ärgert mich total. Wir treffen keine Vorratsentscheidung. Die haben wir im Laufe des (gestrigen) Tages getroffen», stellte Zingler klar - und wurde immer zorniger.

«Diese Spekulationen über Menschen. Sie spekulieren permanent über Menschen. Das geht mir richtig auf den Zeiger», polterte er weiter. «Diese Aufregung, diese Dramatisierung, die da passiert, führt dazu, dass wir uns das Leben selber schwer machen. Vielleicht sollten wir bisschen Normalität einziehen lassen».

Trennung von Bjelica verlief offenbar nicht harmonisch

Zingler ließ dabei durchblicken, dass Bjelicas Freistellung am Montag nicht allzu harmonisch verlaufen war.«Wir sind für eine sehr schöne Verabschiedungskultur bekannt als Club. Wenn der Club das nicht tut, muss es einen Grund dafür geben. Der wird ja nicht bei uns liegen, wir würden es gerne machen. Dazu gehören oft zwei», sagte der gebürtige Brandenburger und verriet dadurch einiges.

Rund 24 Stunden vor der Freistellung hatte Zingler die Spekulationen um eine vorzeitige Trennung noch als verächtlich abgetan und Bjelica den Rücken gestärkt. Doch nach der Bankrotterklärung gegen Bochum waren seine Worte hinfällig. «Ich habe in meiner 20-jährigen Amtszeit noch nie einem Mitarbeiter ein Treuebekenntnis abgegeben, weil ich das gar nicht kann», rechtfertigte sich Zingler bei seinem denkwürdigen Auftritt und sprach von einem «Unterstützungsbekenntnis», nicht von einem «Treuebekenntnis».

Zinglers Wutrede verdeutliche angespannte Unioner Lage

Zinglers Wutrede verdeutlichte nur die angespannte Lage rund um die Alte Försterei. Die Eisernen sind als Tabellen-15. akut abstiegsbedroht. Am Sonntag steigt das Keller-Duell mit Köln. «Die Mannschaft hat gut zu trainieren und zu arbeiten. Ich habe Entscheidungen zu treffen», sagte der Fußballfunktionär. Rumms.

Nicht nur die stark abstiegsbedrohte Mannschaft und ihre bisherigen Trainer hinken in dieser Saison ihren Erwartungen weit hinterher. Auch die Verantwortlichen um Sportdirektor Oliver Ruhnert und Zingler geben kein gutes Bild ab. Der Absturz der Berliner lässt Zweifel an der Einkaufspolitik aufkommen. Große Namen wie Robin Gosens, Kevin Volland und Leonardo Bonucci hatte die Clubführung für die erste Spielzeit in der Champions League in die Hauptstadt gelotst. Nur die wenigsten von ihnen sind bislang dauerhafte Verstärkungen. Bonucci hat Union sogar schon wieder verlassen. Und auch bei Bjelica bewiesen Zingler und Co. kein glückliches Händchen.

© dpa ⁄ Jordan Raza, dpa
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