Die von der Signa-Insolvenz betroffenen Städte Berlin, Hamburg, München und Frankfurt/Main sind nach eigenen Angaben in engem Austausch miteinander. «Die Insolvenz ist eine bittere Nachricht, eröffnet aber auch die Möglichkeit, dass sich die Kaufhaus-Standorte in Berlin, Hamburg, München, Frankfurt am Main und deutschlandweit mit neuen Investoren und einer nachhaltigen Strategie neu ausrichten», heißt es in einer Mitteilung. «Oberstes Ziel muss dabei der Erhalt von Arbeitsplätzen sein.» Im Immobilienbereich seien die privaten Investoren in der Pflicht, dafür zu sorgen, dass es auf den bestehenden Baustellen beziehungsweise mit den geplanten Grundstücksentwicklungen weitergehe, heißt es in der Erklärung, die Berlins Wirtschaftssenatorin Franziska Giffey (SPD) verbreitete.
Die Sanierung von Signa Prime könne durch den strukturierten Verkauf des Immobilienportfolios finanziert werden, sagte Insolvenzverwalter Abel weiter. Konkrete Verkaufspläne gab er nicht bekannt.
Nach Angaben des Gläubigerschutzverbandes KSV1870 ist kurz- bis mittelfristig eine Geldspritze zwischen 300 Millionen und 500 Millionen Euro nötig, damit die mit Signa Prime verbundenen Projektgesellschaften zahlungsfähig bleiben. Dafür liefen «intensive Verhandlungen».
Laut dem Kreditschutzverband Creditreform haben Gläubiger bislang rund 464 Millionen Euro an Forderungen angemeldet. «Man möchte die Zerschlagung verhindern und die Vermögenswerte heben», sagte Creditreform-Sprecher Gerhard Weinhofer zur aktuellen Lage.
Signa ist im Zuge von steigenden Zinsen, Baukosten und Energiepreisen in die Krise geraten. Der zur Gruppe gehörende Warenhauskonzern Galeria Karstadt Kaufhof stellte vorige Woche einen Insolvenzantrag.