Am 7. Oktober des Vorjahres hatten die Hamas und andere extremistische Organisationen den Süden Israels überfallen, 1200 Menschen getötet und rund 250 Geiseln entführt. Auf das schlimmste Massaker in seiner Geschichte reagierte Israel mit massiven Luftangriffen und einer Bodenoffensive im Gazastreifen. Dabei sind nach palästinensischen Angaben bislang mehr als 27.500 Palästinenser getötet worden.
Im Gefolge des Gaza-Kriegs ist die Zahl antisemitischer Vorfälle international stark gestiegen. Nach Angaben des Geschäftsführers des Bundesverbandes der Antisemitismus-Meldestelle Rias hat sich alleine die Zahl in Deutschland innerhalb der ersten zwei Monate nach dem Angriff im Vergleich zum Vorjahreszeitraum vervierfacht.
Während seines Besuchs in Israel führte Wegner auch Gespräche mit Angehörigen der von der Hamas entführten deutsch-israelischen Geiseln und mit Evakuierten aus dem Kibbuz Re’im. Den Familien sicherte Wegner seine Solidarität zu und brachte er sein tiefes Mitgefühl zum Ausdruck. Am Montagabend hatte er den Platz vor dem Tel Aviver Kunstmuseum besucht, wo Angehörige der Geiseln mit Ausstellungen, Installationen und Kundgebungen das öffentliche Bewusstsein für die Verschleppten wachzuhalten trachten. «Ich will das klare Signal senden, dass wir fest an der Seite Israels stehen», sagte Wegner der Staatskanzlei zufolge.
Am Montag hatte der Regierende Bürgermeister in Tel Aviv Gespräche mit seinem dortigen Amtskollegen Ron Huldai geführt. Im Mittelpunkt standen eine engere Zusammenarbeit der beiden Metropolen sowie die geplante Entwicklung einer gemeinsamen Städtepartnerschaft. In Jerusalem traf er am Dienstag den israelischen Wirtschaftsminister Nir Barkat sowie den Leiter des deutschen Vertretungsbüros in Ramallah, Olaf Owcza. Dieser informierte ihn über die Lage der Palästinenser und die Situation im Gazastreifen. Ramallah ist Sitz der palästinensischen Autonomiebehörde im besetzten Westjordanland. Am Mittwoch wollte Wegner nach Berlin zurückkehren.