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Stimmung der Agrarbranche zur Grünen Woche getrübt

Überall in Deutschland protestieren Landwirte. Vor Beginn der Grünen Woche ist die Stimmung getrübt. Sind die Verbraucher bereit, für regionale Lebensmittel aus Brandenburg auch mehr zu bezahlen?
Bauernprotest
Mit Traktoren und landwirtschaftlichen Fahrzeugen protestieren Landwirte bei einer Fahrt durch die Stuttgarter Innenstadt. © Bernd Weißbrod/dpa

Vor dem Start der Landwirtschaftsausstellung Grüne Woche drücken drohende Kürzungen, gestiegene Produktionskosten und die Kaufzurückhaltung bei Verbrauchern auf die Stimmung der Agrarbranche in Brandenburg. Die Agrarmesse in Berlin (19. bis 28. Januar) steht angesichts der anhaltenden Bauernproteste wegen geplanter Subventionskürzungen vor schwierigen Vorzeichen. Die Geschäftsaussichten für die Landwirte gelten als düster.

Brandenburgs Agrarminister Axel Vogel (Grüne) sagte am Freitag in Berlin bei der Vorstellung der Brandenburghalle zur Grünen Woche, auf die Landwirte kämen mit den Klimaveränderungen große Herausforderungen zu. Zugleich ist die Grüne Woche immer auch ein buntes Schaufenster für die heimische Lebensmittel-Produktion, die von der bekannten Spreewaldgurke bis zu brandenburgischen Weinen reicht.

Branche: Kaufzurückhaltung beim Verbraucher

Die Landwirte seien darauf angewiesen, dass der Verbraucher auf qualitativ gute Lebensmittel auch zu höheren Preisen zurückgreife, sagte Brandenburgs Bauernpräsident Henrik Wendorff. Doch die Bereitschaft dafür sinke bei den Kunden, die etwa angesichts der Inflation aufs Geld schauten und beim Discounter einkauften, hieß es von Verbänden und dem Landwirtschaftsministerium. «Viele Verbraucher orientieren sich bei den Preisen nach unten», sagte Agrarminister Vogel.

Auch die Vorstandsvorsitzende der Agrarmarketingverbandes Pro Agro, Hanka Mittelstädt, sieht eine Verunsicherung beim Verbraucher. Kleinere regionale Marken verlören Marktanteile. Aber Lebensmittel dürften nicht dem «Sparwahnsinn» geopfert werden, forderte sie. Laut Verband blickt die Mehrheit der Unternehmen der Agrar- und Ernährungswirtschaft pessimistisch auf das Jahr 2024.

Bauernpräsident spricht von Erlös-Rückgängen

Der Präsident des Landesbauernverbandes sagte am Freitag, die Landwirte müssten auf den Märkten Umsatzrückgänge hinnehmen, während Handelsketten «richtig gute Gewinne» machten. Der Milchpreis sei gefallen, und für Getreide bekämen die Bauern derzeit rund 30 Prozent weniger Geld. Dies sei eine Folge der Getreideimporte aus der Ukraine in die EU. «Mittelfristig brauchen wir hier eine Lösung» meinte Wendorff.

Seit dem russischen Angriff auf die Ukraine im Februar 2022 kann das Land seine Schwarzmeerhäfen kaum noch zur Warenausfuhr in alle Welt nutzen. So kommen ukrainische Agrarprodukte überwiegend Richtung Europa.

Die Agrarbetriebe in Brandenburg erzielten nach Einschätzung von Bauernpräsident Wendorff trotz zuletzt recht guter Jahre keineswegs Rekordergebnisse, wie eine bundesweite Berechnung ergab. Danach stieg im Wirtschaftsjahr 2022/23 der durchschnittliche Gewinn der Betriebe auf das Rekordniveau von 115 400 Euro - ein Plus von 45 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Davon sind unter anderem noch Investitionen zu bezahlen. «In diesen Zahlen finden wir uns nicht wieder», betonte Wendorff. «Die Kostenspirale dreht sich weiter.»

250 Aussteller aus Brandenburg bei Grüner Woche vertreten

Bei der Grünen Woche geht es in der Brandenburghalle zehn Tage lang vor allem um regionale Spezialitäten. Spargel, Gurken oder Honig gehören dazu, aber auch Exotischeres wie Safran und Rum aus Brandenburg. Insgesamt sind laut Agrarministerium 250 Aussteller dabei, es gibt 69 Stände. Im Vorjahr waren es 56 Stände. Auch Biergärten, eine Weinlounge und ein Kochstudio sollen Besucher anziehen. Im vergangenen Jahr waren insgesamt rund 300 000 Gäste zur Grünen Woche in die Messehallen am Berliner Funkturm gekommen.

© dpa
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