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Kundgebung nach möglichem rassistischem Angriff auf Schüler

Der mutmaßliche Angriff einer Lehrkraft auf zwei Schüler mit Migrationshintergrund in Cottbus sorgt weiter für Protest. Auf einer Kundgebung werfen Teilnehmer dem Bildungsministerium Versagen vor.
Kundgebung gegen Rassismus in Schulen in Cottbus
«Schule ist kein Boxring» und «Kinder frei von Gewalt» steht auf Schildern während einer Demonstration unter dem Motto «Kinder brauchen Sicherheit – Schule ohne Rassismus» vor dem Schulamt Cottbus. © Frank Hammerschmidt/dpa

Etwa 100 Menschen haben am Dienstag vor dem Schulamt in Cottbus gegen Rassismus an Schulen demonstriert. Darunter waren Familien, Eltern, Schüler und Lehrer. Hintergrund für die Kundgebung ist ein möglicher rassistischer Angriff einer Lehrkraft an einer Cottbuser Schule auf zwei Schüler mit Migrationshintergrund. Die Polizei ermittelt nach den Vorfällen im Herbst 2023. Der Lehrer hatte die Schule nach den Vorkommnissen verlassen und zeitweise an einer anderen Schule in der Lausitz unterrichtet. 

Der Lehrer soll gegenüber zwei Schülern gewalttätig geworden sein, das Brandenburger Bildungsministerium bestätigte vergangene Woche den Vorfall. Einer der Jungen wurde so stark verletzt, dass er stationär in einer Klinik behandelt werden musste. Laut Polizei erstatteten die Eltern nach den Vorfällen im September 2023 Anzeige. Ein mögliches rassistisches Motiv werde geprüft, sagte eine Polizeisprecherin vergangene Woche. 

Der Leiter des Schulamtes, Uwe Mader, räumte am Rande der Kundgebung Fehler ein. «Im Nachgang hätte ich die polizeilichen Ermittlungen abwarten müssen, um möglicherweise eine andere Entscheidung zu treffen. Das bedauere ich», sagte er. Die Lehrkraft war nach den Vorkommnissen versetzt worden, eine Suspendierung wurde nach einer Entscheidung des Personalrats aufgehoben, wie Mader erläuterte. Nach Prüfung der vorliegenden Beweismittel seien aber bislang keine rassistisch motivierten Handlungsweisen der Lehrkraft festgestellt worden, fügte er hinzu. Die Lehrkraft habe «unangemessen» reagiert. Er werde sich bei den Eltern für die Vorfälle entschuldigen.

Die Teilnehmenden der Kundgebung zeigten sich empört. «Statt von Lehrkräften Schutz zu erfahren, wenn sie diskriminiert und angegriffen werden, sind es die Lehrkräfte selbst, die mobben und zuschlagen, und dieses Verhalten wird auch noch von der Schule vertuscht und verharmlost», sagte eine Sprecherin des Bündnisses «#Unteilbar-Südbrandenburg», das die Demonstration organisiert hat. 

Die rechtsextremen Vorfälle in Burg im Spreewald seien noch nicht einmal ein Jahr her und wieder sei zu erleben, wie Schulamt, Schulleitung und Bildungsministerium versagten, so die Sprecherin des Bündnisses. Sie warf den Verantwortlichen vor, die Vorfälle unter den Teppich zu kehren, und forderte eine Aufarbeitung. Das Bildungsministerium solle strukturelle und personelle Konsequenzen ziehen.

Die Grund- und Oberschule in Burg hatte vor knapp einem Jahr nach einem zunächst anonymen Brandbrief zweier Lehrkräfte über Monate für Schlagzeilen gesorgt. Die Lehrerin und der Lehrer hatten im April geschildert, wie sie an der Schule täglich mit Rechtsextremismus, Sexismus und Homophobie konfrontiert seien. Nach der Öffentlichmachung der Vorfälle wurden die Lehrkräfte angefeindet und verließen schließlich die Schule zum Sommer. 

© dpa
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