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Betrug mit «Wunderheilerin»: Angeklagter gesteht Beihilfe

Fernheilung per Telefon wurde vorgegaukelt, Anrufer dann unter Druck gesetzt. Mit einem schlimmen Schicksal drohten Mitglieder einer Bande und kassierten. Ein mutmaßlicher Helfer steht vor Gericht.
Landgericht Berlin
Blick auf den Eingang des Landgerichts Berlin mit Schriftzug und dem Berliner Wappen. © Taylan Gökalp/dpa

Rund drei Jahre nach einer Betrugsserie mit einer angeblichen Wunderheilerin hat ein mutmaßlicher Helfer vor dem Berliner Landgericht gestanden. Er habe auf Betreiben eines Bekannten ein Konto eröffnet und es in der Hoffnung auf Provision zur Verfügung gestellt, erklärte der 44-Jährige zu Prozessbeginn am Mittwoch. Hintergründe seien ihm allerdings nicht bekannt gewesen. «Ich war naiv», so der Mann. Laut Anklage sollen auf das bei einer Berliner Bank geführte Konto Taterträge einer Bande in Höhe von insgesamt rund 830.000 Euro überwiesen worden sein.

Der Angeklagte soll Teil einer Bande gewesen sein, die im Frühjahr 2021 über das russischsprachige Fernsehen in Westeuropa die angeblich telepathischen Fähigkeiten einer Wunderheilerin angeboten habe. Anrufern sei weisgemacht worden, dass ihnen oder ihrer Familie ein schlimmes Schicksal drohe, sie die Leistungen der Wunderheilerin in Form von Telepathie, Gebeten und Aufstellen von Kerzen in Anspruch nehmen müssten. In 79 Fällen hätten rund 25 Betroffene Geld gezahlt. Eine heilende Tätigkeit sei nicht erbracht worden.

Als erste Zeugin schilderte eine Geschäftsfrau aus Hessen, wie ihr in Anrufen immer wieder Angst gemacht worden sei. «Es würden mein Sohn und mein Mann sterben», so die 63-Jährige. «Es gab immer stärkeren Druck.» Wie es zu dem ersten telefonischen Kontakt kam, wisse sie allerdings nicht mehr. Die Anrufer, zwei Männer und zwei Frauen, hätten auf Geldüberweisungen gedrängt - «wenn ich es nicht mache, passiert etwas». Täglich sei sie mehrmals angerufen worden, immer wieder habe sie Geld überwiesen - insgesamt rund 400.000 Euro. «Sie haben mich irgendwie in Hypnose gebracht, ich bin eigentlich eine starke Frau, doch ich wurde schwach.»

Der aus Bulgarien stammende Angeklagte wurde im Dezember vorigen Jahres festgenommen, als er nach Deutschland einreiste. Auf das Konto, das er in Berlin eröffnet hatte, habe er nie selbst Zugriff gehabt, so der Angeklagte. Sein Bekannter habe ihm lediglich gesagt, dass auf das Konto Zahlungen eingehen sollten. Woher das Geld stammen sollte, habe er nicht gewusst. Ihm sei allerdings klar gewesen, «dass es etwas Illegales ist». Der Prozess wird 7. März fortgesetzt.

© dpa
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