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Appell von Einsatzkräften - Feuerwerksverkauf startet

In der Silvesternacht stehen Polizei und Feuerwehr generell vor großen Herausforderungen. Nach den massiven Angriffen auf Einsatzkräfte vor einem Jahr ist die Atmosphäre in Berlin jedoch besonders angespannt.
Karsten Homrighausen
Karsten Homrighausen, Landesbranddirektor der Berliner Feuerwehr, spricht zu Pressesprechern. © Soeren Stache/dpa

Nach den Krawallen in der vergangenen Silvesternacht bereiten sich Polizei und Feuerwehr in besonderer Weise auf den anstehenden Jahreswechsel vor. Zum Start des Feuerwerksverkauf am Donnerstag in Berlin warnten sie mit einem gemeinsamen Video vor dem Missbrauch von Böllern und Raketen. «Wir gehen gemeinsam in den Einsatz. Damit ihr Silvester sicher feiern könnt. Und um euch zu helfen, wenn ihr uns braucht», sagen eine Polizistin, ein Polizist und ein Feuerwehrmann in dem am Mittwoch auf der vormals als Twitter bekannten Plattform X veröffentlichten Posting.

«Bitte respektiert unsere Arbeit. Gebt uns genug Platz dafür. Und folgt unseren Anweisungen», heißt es weiter. «Greift uns nicht an. Beschießt uns nicht mit Böllern, Raketen oder Schreckschusswaffen. Ihr macht euch strafbar und euch drohen mehrere Jahre Gefängnis.»

Feuerwehr: Mehr als 1500 Einsatzkräfte

Mit insgesamt mehr als 1500 Einsatzkräften wollen Feuerwehr und andere Hilfsorganisationen aktiv sein. Das seien etwa dreimal so viele Kräfte wie üblich, teilte Landesbranddirektor Karsten Homrighausen am Donnerstag mit. Die Feuerwehr wird an diesem Sonntag um 19.00 Uhr den «Ausnahmezustand Silvester» ausrufen, wie es hieß. Das heißt, dass unter anderem in der Leitstelle die Personalstärke erhöht wird: Statt 32 Mitarbeitern und Mitarbeiterinnen sollen dort dann 78 tätig sein.

Die Feuerwehr sieht sich inzwischen besser vorbereitet auf mögliche Angriffe. «Wir können davon ausgehen, dass es auch wieder solche Szenen wie im vergangenen Jahr geben wird - aber wir haben uns da eben jetzt anders aufgestellt, in der Abstimmung mit der Polizei, in der Information der eigenen Einsatzkräfte», sagte Feuerwehrsprecher Vinzenz Kasch im RBB24 Inforadio. Nach den Übergriffen im vergangenen Jahr habe man in den betroffenen Kiezen Projekte mit Jugendlichen angestoßen und die Zusammenarbeit mit der Polizei intensiviert.

Größter Silvestereinsatz für Berliner Polizei

Die Berliner Polizei steht nach Angaben von Präsidentin Barbara Slowik vor dem größten Silvestereinsatz der vergangenen Jahrzehnte. Vor allem der Nahost-Konflikt mache die Einsatzlage deutlich anspruchsvoller und komplexer, sagte Slowik der Deutschen Presse-Agentur.

Nach ihren Angaben sind in der Silvesternacht 2000 bis 2500 Berliner Polizisten und Unterstützung aus Sachsen, Sachsen-Anhalt und von der Bundespolizei im Einsatz. Parallel werde die Zahl der Streifenwagen von 150 auf 220 erhöht. Das seien noch einmal 1000 Polizisten in den Streifenwagen und auf den Wachen. Dazu kämen noch 500 Bundespolizisten an den S-Bahnhöfen und Fernbahnhöfen, so die Polizeipräsidentin.

Schlangen bei Feuerwerksverkauf

Unterdessen deckten sich am Donnerstag etliche Menschen in Berlin mit Böllern und Feuerwerksraketen ein. In Berlin-Pankow bildete sich eine lange Schlange vor einem Geschäft, wo gegen Mitternacht der Verkauf startete. Teilweise seien die Pyrotechnik-Fans mit Campingstuhl, Sitzkissen und warmen Getränk angerückt, um die Wartezeit gut zu überstehen, schrieb die «B.Z.». Während des Verkaufs gibt es an drei Tagen offiziell Feuerwerk der Kategorie F2 im Handel - das sind Böller, Raketen und Feuerwerksbatterien.

Die Berliner Polizei hat vorab bereits auf Böllerverbotszonen zu Silvester hingewiesen. Diese liegen am Alexanderplatz, im Bereich des Steinmetzkiezes in Schöneberg und auf einem Teil der Sonnenallee sowie angrenzender Nebenstraßen. Das Verbot gilt vom Silvesterabend um 18 Uhr bis Neujahr um 6 Uhr.

Feuerwehr und Krankenhäuser rüsten sich für Einsätze

Die Silvesternacht ist nach den Erfahrungen der Feuerwehr die einsatzreichste Nacht des Jahres. Die Helfer rechnen insbesondere in den Bereichen Notfallrettung und Brandbekämpfung mit einem stark erhöhten Notruf- und Einsatzaufkommen. Besonders hohe Gefahr gehe von der privaten Verwendung von Feuerwerkskörpern aus.

Dafür rüsten sich auch die Berliner Kliniken. Das Unfallkrankenhaus (UKB) verstärkt in der Silvesternacht seine OP-Kapazitäten deutlich, wie ein Sprecher mitteilte. «Wir gehen davon aus, dass in der Zeit von 3.00 Uhr bis in den späten Neujahrsabend durchgehend operiert wird.» 97 Prozent der Bölleropfer seien Männer, heißt es in einer UKB-Auswertung zu rund 150 Patienten, die dort von 2005/06 bis 2022/23 je rund um den Jahreswechsel mit schwerwiegenden Handverletzungen stationär behandelt wurden.

Die kommunalen Vivantes-Häuser bereiten sich auf «einen starken Andrang von Verletzungen aller Art und Intoxikationen aller Art vor», wie es auf Anfrage hieß. Intoxikationen sind Vergiftungen, etwa mit Alkohol. An jenen Vivantes-Kliniken, die auch schwerer Verletzte versorgen, werde vorgesorgt: mit entsprechenden Verstärkungen der Rettungsstellen-Teams, je an den Standort angepasst.

© dpa
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