Den Männern im Alter von 26 bis 52 Jahren wird gemeinschaftlicher Diebstahl im besonders schweren Fall und Brandstiftung vorgeworfen. Bei der spektakulären Tat am 19. November vorigen Jahres wurden laut Anklage 295 Schließfächer aufgebrochen und Luxusuhren sowie Bargeld, Edelmetall und Wertpapiere gestohlen. Anschließend legten die Täter Feuer. Die Beute ist bis heute verschwunden. Vier der Angeklagten rechnet die Staatsanwaltschaft dem Clan-Milieu zu.
Der Begriff Clankriminalität ist umstritten, weil er nach Ansicht von Kritikern Menschen mit Migrationshintergrund alleine aufgrund ihrer Familienzugehörigkeit und Herkunft stigmatisiert und diskriminiert.
Der Ex-Geschäftsführer hatte nach seiner Festnahme bei der Polizei umfassend ausgesagt und steht nun unter besonderem Schutz. Wegen vermeintlicher Schulden in Höhe von 1,3 Millionen Euro bei zwei der Angeklagten aus vorangegangenen Geldwäschegeschäften soll er sich an der Tat beteiligt haben. So habe er Zugangs-Codes ausgehändigt und den bisherigen Wachdienst durch einen Sicherheitsdienst der mutmaßlichen Komplizen ersetzt.
Der 52-Jährige sagte weiter, ein 42-jähriger Angeklagter habe etwa zwei Monate vor dem Einbruch das Gespräch auf die Schließfachanlage gebracht. «Es war ein klarer Wink mit dem Zaunpfahl, um meine Probleme mit der Rückzahlung zu lösen.» Der 42-Jährige, der ihm im Mai 2022 bereits die Geldwäschegeschäfte angeboten habe, habe ihn allerdings «nie bedroht». Er selbst sei «überfordert» gewesen und habe gehofft, durch die Tat seine Verbindlichkeiten begleichen zu können, so der 52-Jährige. Als er das Schadensbild sah, sei er schockiert gewesen. Der Prozess wird am 16. November fortgesetzt.