Der Tiergarten hält bereits seit den 1960er Jahren Waldrappe. Diese sind Teil des Europäischen Zuchtprogramms EEP. In diesen Programmen züchten Zoos und Wildparks koordiniert Tierarten, um langfristig stabile selbsterhaltende Populationen aufzubauen. Ziel ist es, die Art zu erhalten und Wiederansiedlungen in der Natur zu ermöglichen.
In den vergangenen Jahren sind schon mehrfach Waldrappe aus Nürnberg nach Jerez de la Frontera umgesiedelt worden. Die beiden Vögel, die im Januar dorthin umgezogen sind, leben noch in Auswilderungsvolieren - gemeinsam mit knapp 40 anderen Waldrappen aus europäischen Zoos. Dort können sich die Vögel aneinander gewöhnen und mit der neuen Heimat vertraut machen. Einige von ihnen werden mit einem Sender ausgestattet. Mitte März werden dann die Türen der Volieren geöffnet.
Die wilde Population der Waldrappe in Andalusien wird derzeit auf 240 Vögel geschätzt. In der Natur gibt es die Ibisart nur noch dort und in Marokko; kleine Kolonien finden sich außerdem in der Türkei und im Alpenraum. Bis Mitte des 17. Jahrhunderts waren die Vögel auch in Mitteleuropa heimisch. Bejagung und Lebensraumzerstörung führten jedoch zum Rückgang der Kolonien. Die Weltnaturschutzunion IUCN stuft den Waldrapp heute als stark gefährdet ein.