«Die Drahtseile dieser Anlagen stellen ein erhebliches Kollisionsrisiko für die dort lebenden und vom Aussterben bedrohten Birkhühner und andere Vogelarten dar», sagte der LBV-Geschäftsführer Helmut Beran. Der LBV hatte den künstlich aufrechterhaltenen Skibetrieb am Jenner bereits in der Vergangenheit kritisiert und die Gemeinde Schönau am Königssee aufgefordert, die finanzielle Unterstützung einzustellen. Die Beseitigung stillgelegter Nebenbahnen müsse nun die logische Konsequenz sein, um die Überlebenschancen der bedrohten Raufußhühner zu erhöhen.
Die Entscheidung am Jenner trage nicht nur zur Ressourcenschonung und zum Umweltschutz bei, sondern verdeutliche auch die mittlerweile schwierige wirtschaftliche Situation des alpinen Skibetriebs in den tieferen Lagen der bayerischen Alpen. «Klassisches Pistenskifahren am Jenner war in den vergangenen Jahren aufgrund der zunehmenden Klimaerwärmung und des damit einhergehenden Mangels an Naturschnee kaum noch möglich», sagte Toni Wegscheider, der LBV-Kreisvorsitzende im Berchtesgadener Land. «Der Skibetrieb konnte nur noch durch die oft unrentable Kunstschneeproduktion am Leben gehalten werden.» Ein Umdenken sei längst überfällig gewesen. «Durch den überdimensionierten und mit hohen Steuergeldern geförderten Ausbau der Jennerbahn vor einigen Jahren wurde der heimische Birkhuhnbestand bereits erheblich gefährdet.»