Ein anonymer Hinweis bei der für Betrug im Gesundheitswesen zuständigen Generalstaatsanwaltschaft in Nürnberg hatte die Ermittlungen losgetreten. Diese klagte das Paar und den Sohn in mehr als 1000 Fällen an. Zwischen 2018 und 2022 sollen diese demnach Leistungen unrechtmäßig abgerechnet und dadurch knapp 3,5 Millionen Euro eingestrichen haben.
Die Kammer sah bei dem 57 Jahre alten Mann nun in 700 Fällen Betrug als erwiesen an, wie eine Justizsprecherin am Mittwoch sagte. Die Schadenshöhe liegt bei etwa 3,3 Millionen Euro. Die Rolle der Frau wurde als untergeordnet eingestuft, sie gilt nicht als Mitwisserin.
Die Verteidiger der Männer hatten auf Freispruch plädiert, die Generalstaatsanwaltschaft auf sechs Jahre Haft für den Vater und eine Bewährungsstrafe für den Sohn.
Zustande gekommen war der Betrug nach Auffassung der Kammer, weil die Männer Leistungen abrechneten, ohne dass sie eine Pflegedienstleitung vorweisen konnten. Solch eine Fachkraft ist aber notwendig, um überhaupt Geld der Kassen zu erhalten.
Ob die Patientinnen und Patienten, die der Pflegedienst im Raum Würzburg und Kitzingen betreute, Schaden erlitten haben, war nicht Thema des Verfahrens. Die Polizei hat ihre Ermittlungen zu möglichen Pflegemängeln abgeschlossen. Die Staatsanwaltschaft Würzburg prüft nun die Vorwürfe.