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Politik und Wirtschaft: Neue Kraftwerke vorwiegend im Süden

Die Kraftwerksstrategie der Bundesregierung steht. Energieunternehmen im Südwesten hatten lange darauf gewartet - und melden sich schnell zu Wort.
Kraftwerksstrategie
Druckmesser sind an Fernwärmeleitungen in der Pumpenhalle für Fernwärme im neuen Heizkraftwerk Süd installiert. © Jan Woitas/dpa

Nach der Einigung der Bundesregierung auf eine Strategie zum Bau wasserstofffähiger Gaskraftwerke drängen Energiewirtschaft und Politik in Baden-Württemberg darauf, dass die Pläne rasch konkretisiert werden und die Stromversorgung im Südwesten dabei eine wesentliche Rolle spielt. Aus Sicht des Karlsruher Energiekonzerns EnBW und des Netzbetreibers TransnetBW ist das geplante Volumen aber zu gering. Kurzfristig sollen neue Kraftwerkskapazitäten im Umfang von bis zu viermal 2,5 Gigawatt (GW) wasserstofffähige Gaskraftwerke ausgeschrieben werden.

Die Bundesregierung hatte sich nach langem Ringen auf eine Kraftwerksstrategie geeinigt. Die Gaskraftwerke sollen anspringen, wenn kein Wind weht und keine Sonne scheint. Die Förderungen für die Neubauten sollen aus dem Klima- und Transformationsfonds finanziert werden, einem Sondertopf des Bundes, wie unter anderem das Bundeswirtschaftsministerium am Montag mitteilte. Wie es aus Koalitionskreisen hieß, liegen die Kosten bei ungefähr 16 Milliarden Euro für die nächsten rund 20 Jahre.

Versorgungssicherheit im Südwesten im Fokus

Die Kraftwerksstrategie sei wesentlich für das Gelingen der Energiewende, erklärte EnBW-Chef Andreas Schell. Der klimafreundliche Umbau des Kraftwerkssektors sei neben dem Ausbau der Erneuerbaren Grundlage für die Versorgungssicherheit in Deutschland.

Sein für nach­haltige Erzeugungsinfrastruktur zuständiger Vorstandskollege, Georg Stamatelopoulos, forderte aber schnell Klarheit über die Details. «Wir plädieren klar für eine Regionalkomponente, um die Versorgungssicherheit auch im Südwesten zu gewährleisten.» Nachbesserungsbedarf sehe die EnBW bei den in den Raum gestellten 10 GW Kapazität. Sie dürften laut Stamatelopoulos für eine vorzeitige Umsetzung des Kohleausstiegs bis 2030 nicht ausreichen. «Umso wichtiger ist es, dass die Ausschreibungen noch in diesem Jahr starten, da die einzelnen Projekte sechs bis acht Jahre zur Umsetzung benötigen.»

Ähnlich äußerte sich TransnetBW-Chef Werner Götz: Die Menge an gesicherter Leistung bleibe hinter den Erwartungen zurück. «Daher ist es umso wichtiger, dass die jetzt angestrebten viermal 2,5 GW schnell an den richtigen Standorten, nämlich vorwiegend im Süden, entstehen.» Mit einem Vorschuss will TransnetBW Anreize für den Neubau von Kraftwerken setzen. Dafür sichert das Unternehmen auf Basis von Prognosen zum Einsatz der Anlagen eine bestimmte Vergütung zu.

Stromlücke droht

Auch die baden-württembergische Energieministerin Thekla Walker bezeichnete die Einigung im Bund zwischen Kanzler Olaf Scholz (SPD), Wirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne) und Finanzminister Christian Lindner (FDP) nur als ersten Schritt. «Wir brauchen jetzt rasch Klarheit über die genauen Förderbedingungen», sagte die Grünen-Politikerin. «Ein wesentlicher Teil der neuen Kraftwerkskapazitäten muss im energieintensiven Süden angesiedelt werden.»

Der Vizepräsident des Baden-Württembergischen Industrie- und Handelskammertags, Jan Stefan Roell betonte, «dass wir in den nächsten Jahren in eine Stromlücke hineinlaufen». Wasserstofffähige Back-up-Kraftwerke seien für Baden-Württemberg aus Gründen der Netzstabilisierung dabei unerlässlich. «Entscheidend ist, dass genügend Anlagen im Süden errichtet und für Investoren so attraktive Anreize geschaffen werden.»

© dpa
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