Games Music Hörbücher Gymondo MyTone Alle Services
vodafone.de

LKA-Chef bringt Gesichtserkennungs-Software ins Gespräch

Vor wenigen Wochen wurde Ex-RAF-Terroristin Daniela Klette festgenommen - nach einer jahrzehntelangen Suche. Wäre das mit einer Gesichtserkennungs-Software schneller gegangen?
Friedo de Vries
Niedersachsens LKA-Chef Friedo de Vries wünscht sich eine politische Diskussion darüber, was die Polizei an Instrumenten im Rahmen der digitalen Entwicklung einsetzen darf. © Moritz Frankenberg/dpa

Niedersachsens LKA-Chef Friedo de Vries hat dazu aufgerufen, den Einsatz von Gesichtserkennungs-Software bei der Polizei zu überdenken. «Es ist schwer zu vermitteln, dass Softwareanwendungen quasi von jedermann zu Hause auf dem Sofa genutzt werden dürfen, die Polizei diese bei der Fahndung nach schwersten Gewalttätern jedoch nicht zum Einsatz bringen darf», sagte er der «Neuen Osnabrücker Zeitung» (NOZ).

Aktueller Anlass für die Debatte ist die Festnahme der mutmaßlichen Ex-RAF-Terroristin Daniela Klette. Die Polizei - federführend das LKA Niedersachsen - hatte jahrzehntelang nach ihr gesucht und nach eigenen Angaben im November 2023 einen «Hinweis aus der Bevölkerung» erhalten. Schließlich wurde Klette Ende Februar in ihrer Wohnung in Berlin-Kreuzberg gefasst. Ein investigativer kanadischer Journalist hatte bereits bei einer Recherche im Herbst 2023 mit einem Gesichtserkennungs-Programm im Internet ältere Fotos von Klette und ihren Tanzgruppen in Berlin gefunden.

Im Zusammenhang mit dem Ermittlungsfall Klette hatte die Gewerkschaft der Polizei (GdP) mehr Möglichkeiten bei der Verwendung von Gesichtserkennungs-Programmen gefordert. «Dass die Polizei im Zeitalter von Künstlicher Intelligenz, Automatisierung und Digitalisierung solch hilfreiche Software nicht nutzen darf», sei nicht mehr vermittelbar, hatte der GdP-Vorsitzende Jochen Kopelke kritisiert. Schuld an der späten Festnahme Klettes könnten auch solche Verbote sein.

LKA-Chef de Vries betonte, Ermittlungsbehörden dürften Software zur Gesichtserkennung nicht nutzen. Das zeige aber auch: «Wir brauchen eine politische Diskussion darüber, was die Polizei an Instrumenten im Rahmen der digitalen Entwicklung einsetzen darf.» Zu der Tatsache, dass die Technologie seinen RAF-Fahndern nicht zur Verfügung gestanden hat, sagte de Vries: «Mich ärgert das nicht, es schmälert nicht den Ermittlungserfolg der Kolleginnen und Kollegen des LKA.»

© dpa
Das könnte Dich auch interessieren
Empfehlungen der Redaktion
«Megalopolis» Premiere
People news
Francis Ford Coppola und sein wahnsinniges «Megalopolis»
Cameron Diaz
People news
Cameron Diaz steht nach 10 Jahren wieder vor der Kamera
Heidi Klum
People news
«GNTM»: Sara und Aldin tanzten nicht gut genug
KI Symbolbild
Internet news & surftipps
Europarat verabschiedet KI-Konvention
«Grand Theft Auto VI»
Internet news & surftipps
Nächstes «Grand Theft Auto» kommt erst im Herbst 2025
Meta
Internet news & surftipps
EU-Kommission: Verfahren gegen Facebook-Mutterkonzern Meta
WM 2027 in Brasilien
Fußball news
Deutsche Bewerbung um Fußball-WM der Frauen 2027 scheitert
Zwei Nacktschnecken kriechen über einen Gartenzwerg
Wohnen
Drei Tipps gegen Nacktschnecken im Garten