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Grausame Praxis: Genitalverstümmelung bei Millionen Frauen

Die Zahl der Mädchen und Frauen, die an ihren Genitalien beschnitten werden, steigt. Doch es werden auch Fortschritte erzielt.
Mutter und Kind
«Weibliche Genitalverstümmelung schadet dem Körper von Mädchen, trübt ihre Zukunft und gefährdet ihr Leben», sagt Unicef-Exekutivdirektorin Russell. © Quinn Neely/Plan International/dpa

Mehr als 230 Millionen Mädchen und Frauen weltweit haben nach Schätzungen des UN-Kinderhilfswerks Unicef eine Genitalverstümmelung erlitten.

Die Zahl der aktuell lebenden Frauen, die an ihren Genitalien beschnitten wurden, sei damit um 15 Prozent gestiegen, teilte Unicef in New York mit. Die Organisation hatte zuletzt vor sechs Jahren Daten zu der in etlichen Ländern verbotenen Praxis herausgegeben. Damals wurde von etwa 200 Millionen Betroffenen ausgegangen.

Kampf gegen Genitalverstümmelung zu langsam

Die am internationalen Frauentag veröffentlichten Zahlen zeigen laut Unicef, dass der Kampf gegen Genitalverstümmelung zu langsam vorankommt. Er bleibe hinter dem Bevölkerungswachstum besonders in Ländern zurück, in denen die Tradition praktiziert wird. Am weitesten verbreitet sei weibliche Genitalverstümmelung in afrikanischen Staaten, dort seien 144 Millionen Fälle verzeichnet worden. In asiatischen Ländern seien es 80 Millionen Fälle und im Mittleren Osten sechs Millionen. Die Organisation geht zudem von einer Dunkelziffer in weiteren Teilen der Welt aus.

«Weibliche Genitalverstümmelung schadet dem Körper von Mädchen, trübt ihre Zukunft und gefährdet ihr Leben», sagte Unicef-Exekutivdirektorin Catherine Russell. Die Praxis verletze die Menschenrechte von Mädchen und Frauen und könne bleibende physische und psychische Schäden hinterlassen, heißt es in dem Bericht. Zudem seien immer mehr junge Mädchen betroffen, viele vor ihrem fünften Geburtstag, sagte Russell. «Dadurch wird das Zeitfenster für ein Eingreifen noch kleiner.»

Fortschritte in Kenia, Sierra Leone und Ägypten

Die Aufklärungs- und Gesundheitsarbeit von Hilfsorganisationen wird laut Unicef durch Konflikte in den betroffenen Staaten sowie Klimaextreme, Krankheiten und Ernährungsunsicherheit erschwert. Dies sei zum Beispiel in Staaten wie Somalia, dem Sudan und Äthiopien der Fall. Es seien aber auch Fortschritte erzielt worden, zum Beispiel in Kenia, Sierra Leone und Ägypten, wo die Zahlen zum Teil stark zurückgegangen seien. Um weibliche Genitalverstümmelung vollständig zu bekämpfen, müssten Staats- und Regierungschefs ihre Anstrengungen verdoppeln, um Diskriminierung und Ungleichheit zwischen den Geschlechtern zu beenden, forderte Unicef.

© dpa
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