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Abhängigkeit von Digitalimporten enorm

In der Corona-Pandemie wurden die negativen Seiten von großen Abhängigkeiten in der Lieferkette von Unternehmen sichtbar. In der Digitalwirtschaft sind solche einseitigen Verhältnisse aber auch jenseits großer Krisen ein Dauerzustand.
Digitalimporte
In der deutschen Digitalwirtschaft sind einseitige Abhängigkeiten ein Dauerzustand. © Lino Mirgeler/dpa

Fast alle Unternehmen ab 20 Beschäftigten in Deutschland sehen sich abhängig vom Import digitaler Technologien und Leistungen aus dem Ausland. In einer repräsentativen Umfrage des Branchenverbandes Bitkom erklärte sich nur jedes 25. Unternehmen (4 Prozent) von Digitalimporten unabhängig. Knapp zwei Drittel (62 Prozent) der Unternehmen ab 20 Beschäftigten bezeichnen sich dagegen als «stark abhängig», weitere 32 Prozent als «eher abhängig».

In der Umfrage sagten mehr als die Hälfte (57 Prozent) der Firmen, sie könnten 13 bis 24 Monate ohne Digitalimporte überleben. 19 Prozent wären sieben bis zwölf Monate überlebensfähig, 12 Prozent sogar nur bis zu sechs Monate. Länger als zwei Jahre könnten lediglich 7 Prozent der Unternehmen durchhalten. Für die Studie wurden im vergangenen November und Dezember 604 Unternehmen ab 20 Beschäftigten in Deutschland telefonisch befragt.

Deutschlands Abhängigkeit ist noch gewachsen

Bitkom-Präsident Ralf Wintergerst sagte, digital souverän sei ein Land, das eigene substanzielle Fähigkeiten in digitalen Schlüsseltechnologien besitze und selbstbestimmt darüber entscheiden könne, aus welchen Ländern es digitale Technologien beziehe. «In den vergangenen Jahren ist Deutschlands Abhängigkeit gewachsen. Diese Entwicklung müssen und können wir umkehren.»

Kummer bereiten der Wirtschaft die einseitigen wirtschaftlichen Beziehungen zu China. In der Umfrage sagten 69 Prozent, die Abhängigkeit der deutschen Wirtschaft von China mache dem Unternehmen Sorgen. Weniger kritisch wird die Beziehung zu den USA eingestuft. Hier äußerten 38 der Unternehmen ihre Sorgen über eine zu starke Abhängigkeit.

Bei den Digitalimporten stehen Endgeräte wie Smartphones und Laptops ganz oben auf der Liste, die 94 Prozent der Unternehmen importieren. Drei Viertel (76 Prozent) führen digitale Bauteile wie etwa Chips, Halbleiter oder Sensoren ein. Zwei Drittel (69 Prozent) importieren Software und 67 Prozent Cybersicherheits-Anwendungen wie Firewalls. Vergleichsweise gering ist dagegen die Abhängigkeit von Rohstoffen für IT-Hardware, etwa Metalle oder Seltene Erden. Sie werden der Umfrage zufolge lediglich von drei Prozent der Unternehmen eingeführt.

Wintergerst sagte, bei der Herstellung der digitalen Souveränität komme auch der deutschen Politik eine Schlüsselrolle zu: «Die Bundesregierung kann eine ganze Menge tun.» Sie habe die Regulierung in der Hand. Diese laufe aber in die falsche Richtung. «Sie ist zu technologieeinschränkend, sie ist zu verbotsorientiert, sie ist zu wenig technologieoffen, als dass in Europa wirklich digitale Innovationen entstehen können.»

© dpa
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