Roth: Klima der Angst können wir nicht dulden

Zu Beginn des Abends hält Kulturstaatsministerin Claudia Roth eine Rede. Sie ermutigt die Gäste dazu, Missstände in der Filmbranche klar zu benennen.
Claudia Roth
Kulturstaatsministerin Claudia Roth will die Filmförderung reformieren. © Hannes P. Albert/dpa

Kulturstaatsministerin Claudia Roth hat bei der Verleihung des Deutschen Filmpreises eine offene Auseinandersetzung mit Missständen in der Branche angemahnt. «Wir sind hier auch hier, um Probleme deutlich zu benennen: Abhängigkeitsverhältnisse, Machtmissbrauch, tätliche Übergriffe, sexualisierte Gewalt am Set», sagte die Grünen-Politikerin.

Wer diese Missstände offen kritisiere, «wer fordert, dass sie abgestellt werden, und dafür als Nestbeschmutzerin geächtet wird» -, könne auf ihre Unterstützung zählen.

Es brauche eine ehrliche und offene Auseinandersetzung. Es müsse möglich sein, darüber zu sprechen, was falsch laufe und was man verbessern könne, darüber zu sprechen, welche Strukturen verändert werden müssten, damit ein Filmset ein Ort sei, an dem Filme in einer guten, kreativen und konstruktiven Arbeitsatmosphäre entstünden. «Ein Klima der Angst können und wollen wir nicht dulden», sagte Roth. Was dem im Wege stehe, könnten sie gemeinsam ändern.

Schlechte Arbeitsbedingungen am Set

«Wir werden unseren Teil dafür tun», sagte Roth. Sie würden die Filmförderung reformieren. Und da gehe es dann auch darum, dass sich Arbeitsbedingungen und Rahmenbedingungen verbesserten und ein Code of Conduct (Verhaltenskodex) verbindlich sei und nicht Sonntagssprech.

Die Verleihung des Filmpreises fällt in eine Zeit, in der über Arbeitsbedingungen am Set diskutiert wird. Nach einem «Spiegel»-Bericht über angebliche Schikane und ein «Klima der Angst» bei den Dreharbeiten zum Film «Manta Manta - Zwoter Teil» von Regisseur Til Schweiger hatte die Produktionsfirma Constantin angekündigt, mögliche Vorfälle am Set aufklären zu lassen.

Schweigers Anwältin hatte dem «Spiegel» zu den Vorwürfen mitgeteilt, ein Teil der «Sachverhalte» sei ihrem Mandanten «nicht bekannt»; ein anderer unterstelle «angebliche Sachverhalte, die es nicht gegeben hat». Weiter hieß es dort, seit Jahren «kursierende Gerüchte» würden «zu Unrecht als tatsächlich» dargestellt. Auf eine Anfrage der Deutschen Presse-Agentur hatte Schweiger nicht reagiert.

© dpa
Das könnte Dich auch interessieren
Empfehlungen der Redaktion
Literatur-Nobelpreis-Medaille
Kultur
Der Literaturnobelpreis wird vergeben
Carla Bruni
People news
Carla Bruni macht vergangene Brustkrebserkrankung öffentlich
Niederlande: Prinz Bernhard war Mitglied der NSDAP
People news
Niederlande: Prinz Bernhard war Mitglied der NSDAP
Kommunikationsplattform X
Internet news & surftipps
Unternehmen fahren Aktivitäten auf Twitter/X zurück
Apple-Rechenzentrum
Internet news & surftipps
Apple-Chef Cook: «Greenwashing ist verwerflich»
Ist Spotify kostenlos? Das ist der Unterschied zwischen Free und Premium
Handy ratgeber & tests
Ist Spotify kostenlos? Das ist der Unterschied zwischen Free und Premium
Mathys Tel
Fußball news
Bayerns Bank-Schub: Müllers Robben-Botschaft an «Super»-Tel
Ein Baby schläft in einem Gitterbettchen für Kinder.
Wohnen
Babybett: So schläft Ihr Kind sicher