Black Brain-Power: "Hidden Figures - Unerkannte Heldinnen"

Die wahre Geschichte über drei afro-amerikanische NASA-Mathematikerinnen in "Hidden Figures" (Sonntag, 28. Juni, 20.15 Uhr, Sat.1) war für drei Oscars nominiert. Wir haben mit den Stars und Machern gesprochen.
Die "Hidden Figures"-Heldinnen Mary Jackson (Janelle Monáe, l.), Katherine G. Johnson (Taraji P. Henson) und Dorothy Vaughan (Octavia Spencer, r.) © 2016 Twentieth Century Fox

In "Hidden Figures" wird die Erfolgsgeschichte der drei afro-amerikanischen Mathematikerinnen Katherine G. Johnson (Taraji P. Henson), Mary Jackson (Janelle Monáe) und Dorothy Vaughan (Octavia Spencer) erzählt. Sie waren allen Vorurteilen und Rassenschranken zum Trotz maßgeblich daran beteiligt, dass die erste bemannte Weltraummission der NASA im Jahr 1962 geglückt ist.

Hinter der Adaption des gleichnamigen Sachbuchs von Margot Lee Shetterley steht Pop-Superstar Pharrell Williams ("Happy"). Für den filmbegeisterten Produzenten war von Beginn an klar, dass diese inspirierende Geschichte erzählt werden musste – auch um der Öffentlichkeit zu zeigen, dass wir uns im "Zeitalter der Frauen" befinden.

 

Eine dieser zum Vorbild taugenden Frauen ist Schauspielerin Janelle Monáe, die in "Hidden Figures" die Ingenieurin Mary Jackson verkörpert und ihren Film nicht nur als das Portrait "wahrer amerikanischer Heldinnen" versteht, sondern auch als Feier einer sich gegenseitig stützenden "Schwesternschaft".

 

Die Rolle des männlichen Förderers dieser Schwesternschaft kommt Kevin Costner zu. In "Hidden Figures" spielt der Hollywood-Star den aufgeschlossenen NASA-Direktor Al Harrison, der seinen afro-amerikanischen Rechengenies den Rücken freihält und damit seiner ganz persönlichen Lebenseinstellung bezüglich Talentförderung und grenzüberschreitender Zusammenarbeit Rechnung trägt.

 

Ihr schauspielerisches Talent komplett ausgeschöpft hat Octavia Spencer, die für ihre Darstellung der Mathematiklehrerin Dorothy Vaughan für den Oscar in der Kategorie "Beste weibliche Nebenrolle" nominiert war. Im Interview mit der GOLDENEN KAMERA spricht die 46-Jährige darüber, welche Bedeutung der historische Widerstand von Frauen wie Dorothy gegen Rassismus und Sexismus für ihr persönliches Leben hat.

Octavia Spencer im Interview

 

Wann haben Sie von der Geschichte dieser Frauen erfahren? Und was war Ihre erste Reaktion darauf?

Als mir Produzentin Donna Gigliotti von "Hidden Figures" erzählte, dachte ich, dass es eine fiktive Geschichte sei. Denn ich hatte so viele Berichte, Bilder und Archivmaterial über das Raumfahrtprogramm gesehen, aber nie etwas von diese Frauen gesehen oder gehört. Ich war höchst erfreut, dass die Handlung auf wahren Begebenheiten basiert und diese Frauen wirklich existierten. Und es ist wichtig, der Welt endlich mitzuteilen, dass auch Frauen am Wettlauf ins All beteiligt waren!

Warum war dieser Film Ihnen persönlich wichtig?

Ich bin sehr dankbar, dass Frauen wie Dorothy Vaughan, Katherine G. Johnson und Mary Jackson den Weg für mich geebnet haben. Und ich bin froh, dass meine Mutter mich immer ermutigt hat, dass ich sein und tun kann, was immer ich möchte oder mir erträume. Sonst wäre ich nie in der Lage gewesen, die Ablehnungen in meinem Job als Schauspielerin durchzustehen.

 

Apropos Ablehnungen – Dorothy entwickelte sich zur Kämpferin, als ihr berufliche Steine in den Weg gelegt wurden. Wie reagieren Sie, wenn Sie eine Rolle nicht bekommen?

Ich weine und gleite an der Wand herunter wie in einem Horrorfilm (lacht). Aber dann raffe ich mich auf und sage mir, dass es eben nicht hat sein sollen. Jeder hat Ziele und Träume, aber zum Leben gehören auch Enttäuschungen.

Wie gut waren Sie eigentlich in Mathe?

Mittelmäßig (lacht). Ich liebe Wissenschaften und Mathe. In Trigonometrie und im Rechnen war ich sogar gut, aber als dann die höhere Mathematik kam, wurde alles auf einmal mächtig konfus. Aber ich finde es toll, wenn Menschen einen Kopf dafür haben – vor allem wenn es Frauen sind!

Nachdem Sie jetzt durch diesen Film einen Einblick in die Welt der NASA bekommen haben – hätten Sie nun Lust, mal selbst ins Weltall zu fliegen?

Ja, aber erst wenn das All zu einem beliebten Urlaubsziel geworden ist (lacht). Es sollen sich ruhig erst einmal andere – normale – Menschen auf diese Reise begeben. Ich melde mich nicht freiwillig als Testobjekt! Ich habe nämlich keine Lust darauf, wie Matt Damon in "Der Marsianer" zu enden, denn ich wüste nicht, ob ich Kartoffeln mit meinen eigenen Fäkalien anbauen könnte (lacht).

 

Interviews: Anke Hofmann

© Goldene Kamera
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