Joko Winterscheidt: Klima statt Klamauk

Mit Klamauk und Klaas hat es Joko Winterscheidt ganz weit gebracht in der Unterhaltungsbranche. Für sein neues Projekt bricht er mit vielen Erwartungen - und das geht auf.
Joko Winterscheidt
Bei Joko Winterscheidt geht es um die globale Klimakrise. © Paul Ripke/prime video/dpa

In seiner langen Showkarriere hat sich Joko Winterscheidt (44) in erster Linie mit Unterhaltung beschäftigt. Mit seinem TV-Partner Klaas Heufer-Umlauf (39) präsentiert er bis heute vor allem allerhand Klamauk. Mit diesem Image hatte zunächst auch der Streamingriese Amazon Prime Video gespielt, als er vor einigen Wochen das neue Joko-Projekt ankündigte. Es heißt «The World's Most Dangerous Show» und ist seit 7. Juni verfügbar.

In einem kurzen Clip war der Moderator samt Showband in einem Studio zu sehen und sprach von «waghalsigen Stunts, absurden Wettkämpfen und sinnlosen Promi-Spielen». Umso größer war die Überraschung, als wenig später bekannt wurde, um was es wirklich geht: nämlich die globale Klimakrise.

«Ich mach seit ungefähr fast 20 Jahren Unterhaltung. Dafür geh' ich an Grenzen. An meine eigenen, an die des guten Geschmacks und darüber hinaus», erklärt der 44-Jährige zu Beginn der ersten Episode. «Trotzdem hat sich bei mir so die eine Frage gestellt: Vielleicht bin ich nie weit genug gegangen.»

«Hoffnungen und Ideen»

Es folgen Bilder von Überschwemmungen in Italien, Waldbränden in den USA oder Dürre in Namibia. Die Folgen der Klimakrise seien überall spürbar. Er wolle in der Klimadoku nach «Hoffnungen und Ideen» suchen.

Zunächst geht es um Technologien, die die Klimakrise aufhalten könnten - ein Solarauto aus Kalifornien oder ein Gerät in Island, das das CO2 aus der Atmosphäre saugt. In einer anderen Folge debattieren Klimaaktivistin Luisa Neubauer und Landwirt Thomas Dorsch, der beim Fleischriesen Tönnies arbeitet, beim Abendessen über nachhaltige Ernährung.

Diese Mischung aus Schullehrfilm und Unterhaltungselementen könnte vor allem viele junge Menschen an das Thema heranführen, die dafür ohnehin empfänglich sein dürften. Dafür ist Winterscheidt der perfekte Gastgeber.

Widersprüche werden angesprochen

Die Macher scheuen auch nicht davor zurück, Widersprüche offen anzusprechen: Dass für die Doku sehr viele Flugreisen nötig waren. Oder wenn Neubauer in die Amazon-Kamera sagt, sie verbinde den US-Konzern eigentlich eher mit «Ausbeutung und Steuervermeidung».

Die Motivation hinter der sechsteiligen Dokumentation, in der auch Bill Gates und Komiker Oliver Kalkofe auftauchen, beschreibt der Entertainer gleich zu Beginn so: «Kann man so ein krass beschissenes Thema wie die Klimakrise irgendwie anders erzählen?» Das Team um Winterscheidt zeigt: Ja, man kann.

© dpa ⁄ Thomas Bremser, dpa
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