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The Son | Kritik: Der Versuch, Depressionen greifbar zu machen

Laura Dern und Hugh Jackman als verzweifelte Eltern und Zen McGrath als depressiver Jugendlicher. Regisseur Florian Zeller versucht in seinem neuen Drama „The Son“ Depressionen sichtbar und greifbar zu machen. Ob ihm das gelingt, erfährst Du in unserer Kritik.
The Son | Kritik: Der Versuch, Depressionen greifbar zu machen
The Son | Kritik: Der Versuch, Depressionen greifbar zu machen © Leonine Studios

Nicholas (Zen McGrath) hat sich verändert. Der einst so fröhliche Junge hat keine Freunde, schwänzt häufiger die Schule und verkriecht sich immer mehr. Für seine Eltern Kate (Laura Dern) und Peter (Hugh Jackman) ist Nicholas Verhalten unbegreiflich. Peter hofft auf Besserung, als Nicholas zu ihm, seiner neuen Frau Beth (Vanessa Kirby) und deren gemeinsamen Baby zieht. Doch sein Sohn hat nicht nur eine schwermütige Phase, in der er über die Trennung der Eltern oder Liebeskummer hinwegkommen muss. Er leidet an einer schweren Depression.

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The Son: Auf den Vater folgt der Sohn

Regisseur und Drehbuchautor Florian Zeller hat uns bereits in „The Father“ auf eindrucksvolle Weise gezeigt, dass sich schwer Begreifliches wie das Thema Demenz mit einem geschickten Drehbuch und tollen Darsteller:innen verständlich auf der Leinwand präsentieren lässt. Gleiches möchte Zeller in The Son nun mit dem Thema Depressionen schaffen. Wir beobachten, wie Nicholas versucht, seine Gefühlslage in Worte zu fassen, aber schwer erklären kann, wie es in ihm aussieht. Dabei stößt er nicht nur an die Grenzen seiner Eltern, sondern auch an seine eigenen.

Ständige Überforderung

Die andauernde Überforderung, sowohl von Kate, Beth und Peter als auch von Nicholas sieht man, dank der gelungenen Leistung der Schauspieler:innen, in jedem Moment. Die Anspannung wird besonders im Alltag deutlich, wenn Peter nach einem langen Arbeitstag in der Kanzlei nach Hause kommt, sich um Frau, Baby und seinen siebzehnjährigen Sohn kümmern muss. Gerade in diesen Szenen spricht die Mimik von Hugh Jackman mehr als tausend Worte.

Toller Cast, ausbaufähige Umsetzung

Depressionen darzustellen ist eine Mammutaufgabe. Für Außenstehende ist es oftmals schwierig zu begreifen, was in Menschen mit dieser Krankheit vorgeht. Genau das will The Son sichtbar und greifbar machen. Gerade im Vater-Sohn-Dialog brilliert vor allem Zen McGrath. Sein Schmerz, die Unsicherheit und die eigene Überforderung transportiert der junge Schauspieler durch seine Mimik und Haltung.

Kate umarmt ihren Sohn

Kate macht sich als Mutter große Sorgen um ihren Sohn. — Bild: Leonine Studios

Hugh Jackman bewegt sich zwischen der analytischen Haltung eines Anwalts und der eines liebenden Vaters. Gerade wenn er versucht, die Depressionen seines Sohnes zu verstehen, fühlen wir besonders mit. Leider sind sie zu selten. Zu oft gibt der Film das Gefühl, dass Florian Zeller nicht weiß, wo er mit The Son hinwill.

Generationenübergreifender Vater-Sohn-Konflikt

Zeller gelingt es in The Father durch den geschickten Einsatz des Schauplatzes, dem Publikum demenzielle Veränderung durch den Orientierungsverlust und der Verschlechterung der kognitiven Fähigkeiten, näherzubringen. Leider gelingt ihm die Vermittlung des Themas Depressionen in The Sohn nur selten. Zu offen die Film-Welt, zu platt so manche Szene. Besonders dann, wenn das Drama auf den Konflikt zwischen Peter und seinem Vater Anthony (Anthony Hopkins) eingeht. In nur einer einzigen Szene wird der Vater-Sohn-Konflikt abgehandelt, bei dem es um Schuldzuweisungen und der fehlenden Empathie gegenüber Peter geht.

Anthony steht Peter im Anzug gegenüber

Anthony Hopkins spielt in The Son eine kleine Nebenrolle. — Bild: Leonine Studios

Wäre es nicht für Anthony Hopkins gewesen, hätte Zeller durchaus auf die Szene verzichten können. Sie trägt zu wenig zur Geschichte, dafür mehr zur Langatmigkeit des Films bei, die die ersten beiden Drittel des Films durchziehen. Erst im letzten Drittel nimmt der Film an Intensität und Fahrt auf. Leider zu spät, wir hätten uns schon früher mehr Mut und Bildstärke gewünscht.

The Son in der Kritik: Unser Fazit

Trotz eines großartigen Casts gelingt es Florian Zeller nur sehr bedingt, ein eindrückliches und nachvollziehbares Drama zu erschaffen. Und das ist bei einem so sensiblen und gewichtigen Kernthema wie Depression die Voraussetzung. An vielen Stellen wirkt The Son etwas unbeholfen, an anderen wieder zu überdeutlich. Ein guter Gedanke, Depression sichtbar und verständlich zu machen, deren Ausführung allerdings nicht ganz gelungen ist.

The Son

Genre: Drama
Bundesstart: 26. Januar
Laufzeit: 123 Minuten
FSK: Ab 12 Jahren freigegeben
Regie: Florian Zeller
Drehbuch: Florian Zeller, Christopher Hampton

Du schaust gerne Dramen? Verrate uns in den Kommentaren, welcher Film Dich in letzter Zeit zum Nachdenken gebracht hat.

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© Vodafone GmbH ⁄ Sarah Schindler
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