«Tagesschau»-Sprecher Schreiber gefrustet: Zu viel Politik

Als Nachrichtensprecher setzt sich Schreiber viel mit politischen Themen auseinander. Wenn im Privaten die Themen von politisch-ideologischen Debatten geprägt sind, wird es ihm aber zu viel.
«Tagesschau»-Sprecher Constantin Schreiber
«Tagesschau»-Sprecher Constantin Schreiber findet, dass sich politische Fragestellungen nicht ständig in private Momente mogeln sollten. © Thomas Schulze/dpa

«Tagesschau»-Sprecher und Autor Constantin Schreiber hält zu viele politisch-ideologische Debatten in privaten Gesprächen für ein Problem. «Man kann der Politik nicht mehr entkommen», sagte Schreiber im Interview mit der «Süddeutschen Zeitung» (Wochenendausgabe).

«Ist Ihnen das noch nicht aufgefallen? Dass heute jedes Thema - Sport, Kultur, Ernährung, Reisen, Unterhaltung - von politisch-ideologischen Debatten geprägt wird? Dass man, egal worüber man sich unterhält, permanent bewertet und einsortiert wird? Man schwärmt von einem Museumsbesuch, schon hält jemand dagegen, die Ausstellung sei problematisch, weil sie nur Kunst von Männern zeige.»

Mehr Gelassenheit gefragt

Menschen sollten sich natürlich mit Politik auseinandersetzen, sagte der Journalist und Publizist weiter. «Trotzdem sollten sich politische Fragestellungen nicht permanent in unsere privatesten Momente mogeln. Es muss doch auch Unterbrechungen geben.»

Man müsse sich auch durch soziale Medien immer «zu irgendwas verhalten», sagte der 43-Jährige. Er plädiere für mehr Gelassenheit. «Menschen werden einem sympathischer, wenn man sie in ihrer Individualität und nicht nur als Reflexionskörper politischer Einstellungen kennenlernt.»

Schreiber ist seit Januar 2021 «Tagesschau»-Sprecher, als Autor hat er mehrere Bücher veröffentlicht, zuletzt das Sachbuch «Glück im Unglück - Wie ich trotz schlechter Nachrichten optimistisch bleibe». Er lebt mit seiner Frau und zwei Kindern in Hamburg.

© dpa
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