Kampf gegen Judenfeindlichkeit im Kulturbetrieb gefordert

Der Kampf gegen Antisemitismus sollte nicht der jüdischen Gemeinschaft überlassen werden, mahnt Felix Klein. Der Antisemitismusbeauftragte spricht von einer «skandalösen Verharmlosung».
Demonstration vor Roger-Waters-Konzert
Demonstranten protestieren anlässlich eines Konzerts von Roger Waters in Frankfurt. Der Pink-Floyd-Mitbegründer wird unter anderem für seine Nähe zur BDS-Kampagne kritisiert, die zum Boykott des Staates Israel und israelischer Produkte wegen des Vorgehens gegen Palästinenser aufruft. © Andreas Arnold/dpa

Der Antisemitismusbeauftragte der Bundesregierung, Felix Klein, ruft wegen jüngster Debatten um Judenfeindlichkeit im Kulturbetrieb zum Kampf gegen solche Tendenzen auf. «Die Kontroversen um Claudia Roth und Roger Waters sollten Anlass sein, das Thema Antisemitismus gemeinsam anzugehen und Strategien zu seiner Bekämpfung zu entwickeln», sagte Klein dem Redaktionsnetzwerk Deutschland (RND). Er mahnte, den Kampf gegen Judenhass nicht der jüdischen Gemeinschaft zu überlassen, «daran sollten sich alle beteiligen».

Es gebe «skandalöse Verharmlosung von Antisemitismus nicht nur im Kulturbetrieb», sagte Klein, der seit 2018 der Beauftragte der Bundesregierung für jüdisches Leben in Deutschland und den Kampf gegen Antisemitismus ist. «Allerdings werden im Bereich Kunst und Kultur öffentliche Gelder eingesetzt. Deshalb bestehen dort auch Steuerungsmöglichkeiten.»

Pink-Floyd-Mitbegründer Roger Waters (79) wird unter anderem für seine Nähe zur BDS-Kampagne (Boykott, Desinvestitionen und Sanktionen) kritisiert, die zum Boykott des Staates Israel und israelischer Produkte wegen des Vorgehens gegen Palästinenser aufruft. Bei Konzerten ließ Waters Ballons in Schweineform mit einem Davidstern aufsteigen. Gegen ihn laufen auch polizeiliche Ermittlungen, immer wieder gibt es Proteste gegen seine Konzerte, zuletzt etwa am Pfingstsonntag in Frankfurt/Main.

Die Grünen-Politikerin Claudia Roth (68) sah sich kürzlich beim jüdischen Musikwettbewerb «Jewrovision» in Frankfurt mit Buh-Rufen konfrontiert. Ihr wird unter anderem vorgeworfen, auf Warnungen vor antisemitischen Werken bei der Kunstschau documenta in Kassel 2022 zu spät reagiert zu haben.

© dpa
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