Mann bei Feiern nach Marokko-Sieg in Mailand niedergestochen

Bei Straßenfeiern nach dem Sieg Marokkos gegen Portugal im Viertelfinale der Fußball-WM ist in Mailand ein Mann niedergestochen worden.

Nach ersten Erkenntnissen wurde der Nordafrikaner von einem Unbekannten mit einem Messer oder einem anderen spitzen Gegenstand am Hals attackiert. Er wurde in ein Krankenhaus gebracht. In der Nacht verschlimmerte sich dort nach Angaben der Zeitung «La Repubblica» sein Zustand, er musste operiert werden.

Das Opfer des Angriffs geriet laut einer ersten Rekonstruktion zufällig mit einem anderen Mann aneinander, als er eigentlich einen Streit schlichten wollte. Der Unbekannte griff dann auf dem Corso Buenos Aires - einer beliebten Einkaufsstraße in der norditalienischen Metropole - unvermittelt an. Danach konnte der Täter fliehen.

In Italien leben rund eine halbe Million Marokkaner, nach den Erfolgen der nordafrikanischen Nationalmannschaft bei der Weltmeisterschaft in Katar gingen in etlichen Städten Tausende Fans auf die Straßen. Dabei kam es bereits zu Zwischenfällen, etwa als in der vorigen Woche mehrere italienische Rechtsextreme in Verona die feiernden Anhänger attackierten.

Festnahmen in Paris

Im Großraum Paris nahmen Sicherheitskräfte in der Nacht mehr als 100 randalierende Fans fest. Den Menschen werde vor allem Sachbeschädigung und Gewalt gegen Ordnungskräfte vorgeworfen, hieß es in einer Mitteilung der Polizei. Einige hätten sich auch lediglich in Gruppen zusammengefunden, die vorhatten, Gewalt auszuüben. 

Insgesamt kamen demnach 108 Menschen in Gewahrsam. 19 Sicherheitskräfte wurden leicht verletzt. Der Polizei zufolge hatten sich etwa 20.000 Fans der marokkanischen Fußball-Nationalmannschaft zunächst friedlich auf der Pariser Prachtstraße Champs-Élysées versammelt. Ab 23.00 Uhr hätten dann vereinzelt Menschen die Ordnungskräfte beworfen und drei Motorroller angezündet. Auch einzelne Schaufenster wurden beschädigt.

Erneut Ausschreitungen in Brüssel

In Brüssel nahm die Polizei bei Ausschreitungen nach dem Halbfinal-Einzug Marokkos 60 Menschen fest. Wie die belgische Nachrichtenagentur Belga unter Berufung auf eine Polizeisprecherin berichtete, hätten Feiernde nach dem 1:0 über Portugal massiv Pyrotechnik eingesetzt. Kleine Gruppen hätten die Polizisten mit Gegenständen beworfen.

Zunächst hätten die Feierlichkeiten friedlich begonnen, dann sei die Stimmung jedoch teils gekippt, berichtete Belga. Bereits bei vorherigen Siegen der Nordafrikaner war es in Brüssel zu Ausschreitungen durch Marokko-Anhänger gekommen.

© dpa
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