Ausschreitungen und Festnahmen in Frankreich nach Halbfinale

Frankreich bejubelt den Einzug der Fußball-Nationalmannschaft ins WM-Finale. Die meisten Feiern verlaufen friedlich. Es gibt aber auch Zwischenfälle. Ein 14-Jähriger kommt ums Leben.

In einigen französischen Städten ist es bei Feiern nach dem Einzug der Nationalmannschaft ins Finale der Fußball-WM zu Ausschreitungen gekommen. Im südfranzösischen Montpellier wurde ein 14-Jähriger von einem Auto erfasst und lebensgefährlich verletzt. Er starb später im Krankenhaus. 

Der Sender RTL berichtete, Videos in den sozialen Netzwerken deuteten darauf hin, dass Jugendliche eine Fahne des Autofahrers abgerissen hätten. Daraufhin habe dieser beschleunigt und einen der jungen Leute erfasst. Der Fahrer flüchtete. Die Suche nach ihm lief am Donnerstag weiter. Das Auto fanden Einsatzkräfte verlassen in der Nähe des Unfallorts. Frankreichs Innenminister Gérald Darmanin drückte sein Mitgefühl aus. Seine Gedanken seien bei der Familie des Jungen, schrieb Darmanin auf Twitter.

Nach dem 2:0 im Halbfinale gegen Marokko hatte die französische Polizei landesweit 266 Personen in Gewahrsam genommen, wie eine Sprecherin der Polizei der Deutschen Presse-Agentur sagte. 167 Festnahmen davon seien in Paris gewesen. Mehrheitlich verliefen die Feiern aber friedlich.

Übergroße Mehrheit feiert friedlich

In der französischen Hauptstadt wurden auch 40 Menschen aus dem rechtsextremen Spektrum festgenommen, wie es von der Pariser Staatsanwaltschaft hieß. Teils hätten sie Stichwaffen dabei gehabt. Französischen Medien zufolge hätten die Menschen zu den Feierlichkeiten auf der Pariser Prachtmeile Champs-Élysées gewollt. Der Sender BFMTV berichtete mit Verweis auf Sicherheitskräfte, sie hätten sich mit marokkanischen Fans prügeln wollen.

Obwohl die übergroße Mehrheit friedlich feierte, gerieten in Paris auf der Champs-Élysées Randalierer und Polizisten kurzzeitig aneinander, wie Medien berichteten. In Montpellier nahmen Fans beider Seiten sich mit Feuerwerkskörpern unter Beschuss. 

Von einer angespannten Lage war zwischenzeitlich auch in Lyon die Rede. Wie die Zeitung «Nice-Matin» berichtete, kam es auch in Nizza und Cannes zu Konflikten zwischen Fans und der Polizei.

In Belgien kam es ebenfalls zu Ausschreitungen. Die Polizei habe rund 100 Menschen festgenommen wegen Störung der öffentlichen Ordnung, Beschädigung von zwei Polizeifahrzeugen und Besitz von verbotenen Feuerwerkskörpern, berichtete die Nachrichtenagentur Belga unter Berufung auf die Polizei in der Nacht zu Donnerstag.

In Berlin sei die Stimmung dagegen insgesamt ruhig geblieben, die meisten Menschen seien nach dem Spiel schnell nach Hause gegangen, sagte ein Polizeisprecher am Mittwochabend. Im Stadtteil Berlin-Neukölln hatten Fans ein kurzes Feuerwerk gezündet.

© dpa
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