«Gelungene Premiere für Stéphanie Frappart bei der Weltmeisterschaft«, titelte das renommierte französische Fachblatt und beschrieb den ersten Einsatz einer Unparteiischen in der Geschichte bei einer Fußball-WM der Männer so: «Ein kleiner Schritt für die Menschheit, ohne Zweifel, aber ein großer für die Stellung der Frau in der Sportwelt.»
Frappart hatte am Donnerstagabend in Al-Chaur den 4:2-Sieg der deutschen Mannschaft gegen Costa Rica geleitet und damit auch das Turnier-Aus des Weltmeisters von 2014 auf dem Platz erlebt. Die 38-Jährige habe Eindruck hinterlassen, wie sie das Spiel geleitet habe, schrieb «L'Equipe»: «Zwölf Fouls, eine Gelbe Karte, siebenmal Abseits - die Bilanz eines intensiveN, aber nicht ruppigen Spiels.»
In der französischen Ligue 1 kommt Frappart seit 2019 zum Einsatz, im Dezember 2020 leitete sie als erste Frau ein Champions-League-Spiel der Männer. Es folgte die erste von einer Frau gepfiffene WM-Qualifikationspartie Anfang 2021.
«Was für ein Meilenstein in der Geschichte für Schiedsrichterinnen», hatte die frühere Bundesliga-Schiedsrichterin Bibiana Steinhaus-Webb (43) wenige Stunden vor dem Spiel der Deutschen Presse-Agentur gesagt. Sie sprach von «weltweiter Aufmerksamkeit für diese Ansetzung».