Tunesien-Spiel: Frankreich bestätigt Protest gegen Wertung

Der französische Fußball-Verband hat wie angekündigt Protest gegen die Wertung der 0:1-Niederlage im letzten WM-Gruppenspiel gegen Tunesien eingelegt. Das bestätigte der Verbandssprecher.
Das Tor von Frankreichs Antoine Griezmann (r) wurde zurückgenommen. © Robert Michael/dpa

Grund dafür ist die Tatsache, dass Schiedsrichter Matt Conger den Ausgleich der Franzosen in der achten Minute der Nachspielzeit zunächst gab und das Spiel abpfiff, das Tor nach Intervention des Video-Assistenten aber wegen einer Abseitsstellung von Schütze Antoine Griezmann noch aberkannte. Das Spiel wurde kurz fortgesetzt und endete mit 1:0 für Tunesien.

Die Aberkennung des Treffers sei «zu Unrecht» erfolgt, teilte der französische Verband mit. Frankreichs Trainer Didier Deschamps hatte schon auf der Pressekonferenz nach dem Spiel die Rechtmäßigkeit der Entscheidung angezweifelt. Auf das Weiterkommen hat der Protest keinen Einfluss, wohl aber auf die Prämienverteilung durch die FIFA. Frankreich trifft im Achtelfinale am Sonntag auf Polen.

Auch TV-Sender beschwert sich

Auch der nationale Sender TF1 will sich beim Fußball-Weltverband wegen der Aberkennung des Tors beschweren. Man werde «einen Brief an die FIFA senden, weil wir mit der Situation sehr unzufrieden sind», sagte François Pellissier, stellvertretender Generaldirektor für Wirtschaft und Sport bei TF1, der Sporttageszeitung «L'Equipe»: «Dem Zuschauer ist ein Schaden entstanden, uns ist ein Imageschaden entstanden. Auch wir sind Opfer eines Schiedsrichterfehlers geworden.»

Hintergrund: Dass Schiedsrichter Matt Conger das vermeintliche 1:1 wegen einer Abseitsstellung aberkannte, bekamen die französischen Fernseh-Zuschauer gar nicht mehr mit. Mit dem vermeintlichen Schlusspfiff war TF1 vom Sender gegangen, die Zuschauer glaubten an den Endstand von 1:1 statt 1:0 für Tunesien. Der Sender entschuldigte sich am Abend über die sozialen Medien bei seinen Zuschauern. Es sei schwer gewesen, einfach zurückzugeben, sagte Pellissier, «wir wussten nicht, ob wir für eine Sekunde oder umsonst zurückkommen». Die Prüfung der Videobilder, die nach Ansicht des Verbandes nicht regelgerecht war, weil das Spiel kurz angepfiffen und das Spiel damit fortgesetzt war, dauerte eine Weile.

In seine Beschwerde nimmt Pellissier gerade den Unmut für eine andere Entscheidung des Weltverbandes mit auf.  «Die FIFA hat ohne Vorankündigung der Sender entschieden, dass jede Spielunterbrechung berücksichtigt wird», erklärte er. Das führe zu «endlosen Nachspielzeiten», die die Sender in Schwierigkeiten bezüglich des nachfolgenden Programms brächten.

© dpa
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