Athleten Deutschland: Rückkehr russischer Sportler zu früh

Für die Vereinigung Athleten Deutschland kommt die Rückkehr russischer Sportler in den Weltsport zum jetzigen Zeitpunkt zu früh.
Karla Borger ist die Präsidentin der Vereinigung Athleten Deutschland. © Sven Hoppe/dpa

«Es sendet das falsche Signal. Zahlreiche Umsetzungsfragen zur Wiedereingliederung bleiben unbeantwortet», hieß es in einer Mitteilung der Interessengruppe. Der vorschnelle IOC-Vorstoß ersticke die überfällige und differenzierte Debatte «zu roten Linien und Sanktionskriterien im Weltsport abermals im Keim». 

Das Internationale Olympische Komitees hatte angekündigt, trotz des Krieges in der Ukraine die Wettkampf-Rückkehr von Sportlerinnen und Sportlern aus Russland und auch Belarus ermöglichen zu wollen. 

«Mit diesem Krieg verletzt Russland die völkerrechtlichen Normen der internationalen Gemeinschaft ebenso wie fundamentale Werte der olympischen Bewegung», erklärte Athleten Deutschland. Ein Ausschluss Russlands aus dem Weltsport sei und bleibe deshalb folgerichtig. 

Auch angesichts der intensivierten Angriffe gegen die ukrainische Zivilbevölkerung sollte es derzeit keine Veranlassung geben, eine Wiedereingliederung Russlands und Belarus in den Weltsport zu ermöglichen. «Dieser Schritt würde signalisieren: Eine Nation kann die Werte und Regeln des Sports und der Weltgemeinschaft Mal um Mal verletzen - ohne ernsthafte Konsequenzen fürchten zu müssen», so die Interessenvereinigung.

Die Athletenvereinigung verstehe, dass das IOC und die Weltverbände mit Sanktionen und Ausschlüssen in Anbetracht der verbindenden und friedensstiftenden Mission des Sports einen schmalen Grat beschreiten würden. Seine politische Neutralität sei elementar für den Sport, um sich vor Instrumentalisierung zu schützen und weitestgehend global aktiv zu sein.

«Diese Neutralität darf aber nicht als Ausrede herhalten, schwerwiegende Verletzungen von universell geltenden Menschenrechten hinzunehmen und dadurch möglicherweise sogar zu tolerieren», hieß es weiter.

© dpa
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