Sieg gegen Spanien gibt Handballern Ruhe und gutes Gefühl

Nach drei deftigen Pleiten dürfen die deutschen Handballer endlich wieder jubeln. Der Sieg gegen Spanien macht Mut auf dem Weg zur Heim-EM 2024.
Deutschland - Spanien
Die deutschen Handballer um Tim Zechel (M.) gewannen gegen Spanien. © Andreas Gora/dpa

Alfred Gislason verabschiedete sich nach dem erlösenden Erfolgserlebnis der deutschen Handballer gegen den WM-Dritten Spanien wehmütig in die lange Sommerpause. Statt die DHB-Auswahl auf dem Weg zur Heim-EM 2024 weiter voranzubringen, ist der Bundestrainer in den nächsten sechs Monaten zur Tatenlosigkeit verdammt. «Was soll ich machen? Ich kann gar nichts tun», klagte der 63 Jahre alte Isländer nach dem 32:31 (20:11) im Duell mit dem EM-Zweiten in Berlin über die unfreiwillige Auszeit.

Der über weite Strecken überzeugende Auftritt vor 8204 Zuschauern in der ausverkauften Max-Schmeling-Halle, mit dem das DHB-Team nach den jüngsten Pleiten gegen Europameister Schweden und Weltmeister Dänemark wieder etwas Euphorie erzeugte, dürfte beim Wiedersehen im Herbst zum Start der heißen EM-Vorbereitungsphase nur noch eine schöne Erinnerung sein.

Immerhin gibt der erste Sieg im sechsten und letzten Spiel des Euro-Cups etwas Ruhe. «Das tut uns einfach gut, weil wir auch mitbekommen haben, dass einige im Hintergrund zweifeln, ob der Weg, den wir gehen, der Richtige ist», sagte DHB-Sportvorstand Axel Kromer.

«Ein bisschen Rückenwind»

Man müsse zwar immer wieder alles hinterfragen. «Aber klar ist, dass wir mit dem Sieg gegen Spanien jetzt ein bisschen Rückenwind haben, um die lange Pause des Nationalteams zu überbrücken. Im November werden wir wieder Gas geben.»

Dann ist auch die Zeit der Experimente vorbei. «Ab dem nächsten Lehrgang wird nichts mehr getestet, da geht es nur noch darum, sich einzuspielen», kündigte Gislason an. Die Spiele gegen die Topteams des Welthandballs haben ihm eines noch einmal deutlich vor Augen geführt: «Wir haben gesehen, wie weit wir in der Kaderbreite von der Weltspitze weg sind.»

Mit den Spitzenteams kann die deutsche Mannschaft derzeit nur mit ihrer ersten Sieben in Bestbesetzung mithalten. Bekommen die Leistungsträger eine Verschnaufpause oder fallen gar aus, geht dies zulasten der Qualität, weil es an adäquaten Alternativen fehlt.

Knorr überragend

Der überragende Juri Knorr, mit 13 Toren bester Werfer, gab sich und seinen Teamkollegen für die lange Pause daher ein paar Hausaufgaben mit. «Der Schlüssel wird für uns sein, dass jeder besser wird. Wir müssen im Verein Gas geben, besser werden und auch erst einmal den Platz in dieser Mannschaft erkämpfen. Dann können wir beim Heimturnier auch etwas erreichen», sagte der 22 Jahre alte Regisseur. Die Rolle des DHB-Teams bei der EM ist für ihn klar: «Ich sehe uns als Underdog.»

Daran ändere auch der Erfolg gegen die Spanier nichts, auch wenn dieser die junge Mannschaft in ein Stimmungshoch versetzte. «Es ist schön, mal wieder gewonnen zu haben. Das ist uns lange nicht gelungen gegen eine große Mannschaft, die in den letzten Jahren Medaillen gewonnen hat. Deshalb tut dieser Sieg natürlich extrem gut», sagte Knorr.

Ähnlich bewertete der erneut starke Torwart Andreas Wolff das Ergebnis. «Ich denke, wir haben gesehen, dass wir durchaus in der Lage sind mit den Top-4 mitzuhalten, wenn wir uns am Riemen reißen», sagte der 32-Jährige. Und Gislason betonte: «Der Sieg war wichtig für den Kopf - sowohl für die Jungs als auch für mich.»

Am 10. Mai erfahren der Bundestrainer und seine Schützlinge bei der Auslosung in Düsseldorf, auf wen sie bei der EM vom 10. bis 28. Januar kommenden Jahres in der Vorrunde treffen. Dann kann Gislason die Endrunde zumindest am Reißbrett vorbereiten. Und so betonte der Isländer zum Abschied: «Ich werde schon etwas finden, womit ich mich beschäftigen kann.»

© dpa ⁄ Eric Dobias, dpa
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