Ruderer hoffen auf Aufwärtstrend

Jahrelang galten die deutschen Ruderer als Erfolgsgaranten. Doch spätestens seit der WM-Schlappe vor acht Monaten ist das Image mächtig angekratzt. Die EM in Bled soll erste Wege aus der Krise weisen.
Deutschland-Achter
Der Deutschland-Achter beim Training. © Roland Weihrauch/dpa

Ermutigender Aufwärtstrend oder neuerlicher Dämpfer? Den deutschen Ruderern steht ein heikler Start in die wichtige vorolympische Saison bevor.

Acht Monate nach der historischen WM-Schlappe von Racice soll die EM am Wochenende in Bled für neue Hoffnung im Kampf um die olympischen Startplätze sorgen. Von den Ansprüchen vergangener Jahre, als die Sportart in schöner Regelmäßigkeit Erfolge garantierte, ist wenig geblieben. «Es geht für uns sicher nicht darum, die Medaillen zu zählen. Wir müssen kleinere Brötchen backen», sagte Cheftrainerin Brigitte Bielig mit Blick auf die erste internationale Standortbestimmung nach vielen nötigen Umbauarbeiten. 

Die ernüchternde WM-Bilanz mit nur zwei Finalteilnahmen deutscher Boote in den 14 olympischen Klassen bescherte der Sportart einen veritablen Imageschaden. Ein Grund mehr, die Suche nach der Schlagkraft vergangener Jahre zu intensivieren. Bielig ist guter Dinge, dass dabei die richtigen Schlüsse gezogen wurden: «2022 war ein sehr schwieriges Jahr für uns alle. Aber es ist viel passiert im Herbst und Winter. Mein Eindruck ist, dass wir Schritte nach vorn gemacht haben.»

Umbesetzungen im Deutschland-Achter

Selbst der ruhmreiche Deutschland-Achter hat sich mittlerweile aus der Weltspitze verabschiedet. Eine neue Trainerin, ein neuer Schlagmann und zwei Umbesetzungen sollen helfen, die Lücke zu den Topbooten zu schließen. «Die EM wird direkt ein Brett, da ist alles am Start, was Rang und Namen hat. Es wird auf jeden Fall ein Gradmesser», sagte Trainerin Sabine Tschäge.  

Ein Podestplatz im Kräftemessen mit Weltmeister Großbritannien und dem WM-Zweiten aus den Niederlanden könnte den Glauben an eine erfolgreiche Olympia-Qualifikation am Saisonende bei der WM in Belgrad stärken. «Wenn wir die Sachen, die wir uns erarbeitet haben, nun in die Vollen bringen, dann können wir bestehen», kommentierte Tschäge, die sich als erste Frau dieser im Rudersport exponierten Aufgabe stellt. Bootsneuling und Schlagmann Marc Kammann (Hamburg) gab sich ähnlich kämpferisch: «Es geht nicht nur darum teilzunehmen, sondern auch ein Zeichen zu setzen.» 

Zum DRV-Paradeboot ist neuerdings der Männer-Einer geworden. Nach seinem WM-Triumph von Racice und seinem Sieg im ersten Weltcup vor drei Wochen in Zagreb gilt Oliver Zeidler als einzige deutschen Goldhoffnung für die EM mit 560 Teilnehmern aus 33 Nationen. Hauptgegner für den 26-Jährigen aus München dürften Olympiasieger Stefanos Ntouskos (Griechenland), Kjetil Borch (Norwegen) und Sverri Nielsen (Dänemark) sein.

Dagegen geht im Frauen-Einer kein DRV-Boot an den Start. Alexandra Föster, die bei der vergangenen Heim-EM 2022 in München mit dem dritten Rang für die einzige DRV-Medaille in den olympischen Bootsklassen gesorgt hatte, ist nach Verletzungsproblemen zu Jahresbeginn noch nicht wieder in bester Verfassung. 

© dpa ⁄ Heinz Büse, dpa
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