Nach Bericht in Missbrauchsaffäre: DTB wünscht Gespräche

In der Missbrauchsaffäre um einen Ex-Vizepräsidenten des Deutschen Tennis Bunds sollen einem Bericht zufolge weitere Spieler Vorwürfe erheben. Der Verband hofft auf Informationen von Betroffenen.
Dirk Hordorff
Ehemaliger DTB-Vizepräsident: Dirk Hordorff. © Christoph Schmidt/dpa

Nach neuen Vorwürfen in der Missbrauchsaffäre um den mittlerweile zurückgetretenen früheren Vizepräsidenten Dirk Hordorff erhofft sich der Deutsche Tennis Bund Informationen von angeblich weiteren betroffenen Spielern.

«Es haben sich beim DTB keine weiteren Spieler gemeldet. Es ist nichts weiter an uns herangetragen worden. Mit der Zahl 14 sind wir im Zuge des Berichts zum ersten Mal konfrontiert worden», sagte DTB-Präsident Dietloff von Arnim der Deutschen Presse-Agentur bei den French Open in Paris angesprochen auf neue Recherchen von NDR, «Sportschau» und «Süddeutsche Zeitung».

Diese Medien hatten berichtet, dass insgesamt 14 Spieler Vorwürfe gegen Hordorff erheben. Demnach sollen einige Machtmissbrauch und Grenzverletzungen in eidesstattlichen Versicherungen bezeugt haben. Hordorff war am Donnerstagvormittag über seinen Anwalt für eine Reaktion angefragt. Dem NDR zufolge äußerten sich Hordorff und seine Anwälte zu neuen Anschuldigungen nicht. Sie teilten demnach mit, dass eine frühere Antwort, in der die Vorwürfe bestritten wurden, «uneingeschränkte Gültigkeit» habe. Der langjährige DTB-Funktionär hat die Vorwürfe sexualisierter Gewalt und eines Machtmissbrauchs stets als «schlicht unwahr» zurückgewiesen.

Auch Faeser will schnelle Aufklärung

«Die Vorwürfe von Machtmissbrauch und sexualisierter Gewalt müssen schnell und umfassend aufgeklärt werden. Der Deutsche Tennis Bund steht in der Verantwortung, dafür Sorge zu tragen, dass alles getan wird, um sexualisierte Gewalt und jede andere Form von Gewalt in seinem Verband zu verhindern», sagte die auch für den Sport zuständige Bundesinnenministerin Nancy Faeser (SPD) der Deutschen Presse-Agentur. «Wir brauchen eine Kultur des Aufklärens, Hinsehens und Handelns. Auch deswegen unterstützen wir als Bundesregierung die Einrichtung eines Zentrums für sicheren und gewaltfreien Sport.» 

«Wir haben gebeten, dass sich diese Spieler an die externe Hinweisgeberstelle, die auf der Website des DTB leicht zu finden ist, wenden, weil der DTB in Zukunft sich noch klarer aufstellen kann», sagte von Arnim. «Wir würden gerne das Gespräch mit den Spielern führen.»

Für die Aufarbeitung der Vorwürfe hat der DTB eine unabhängige Kommission berufen und eine externe Hinweisgeberstelle etabliert. «Die Aufarbeitungskommission wird uns sicherlich sagen, was wir daraus lernen können», sagte von Arnim und meinte zur Aufarbeitung des Falls: «Im Wesentlichen haben wir es richtig gemacht.»

Hordorff war Ende März von seinem Amt als DTB-Vizepräsident zurückgetreten. NDR, «Sportschau» und «Süddeutsche Zeitung» hatten von Vorwürfen unter anderen des früheren Tennisprofis Maximilian Abel berichtet.

© dpa
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