Fechterin Krüger: Sportler sind wieder die Leidtragenden

Fechterin Léa Krüger hat nach dem Pro-Russland-Entscheid des Weltverbandes mit der Ukrainerin Olga Kharlan gesprochen und kritisiert die Verbände.
Sergey Bida
Darf wieder international fechten: Russlands Sergey Bida (l). © Marius Becker/dpa

Säbel-Spezialistin Léa Krüger hat nach der Pro-Russland-Entscheidung des Fecht-Weltverbandes Unterstützung eingefordert. «Wir Athleten dürfen bei so was nicht allein gelassen, wir müssen geschützt werden», sagte die 27-Jährige der Mediengruppe «Münchner Merkur/tz». Der vom russischen Oligarchen Alischer Usmanow finanzierte Weltverband FIE hatte am 10. März mit großer Mehrheit entschieden, dass Russen und Belarussen künftig wieder international fechten dürfen – trotz des russischen Angriffskrieges gegen die Ukraine.

Krüger kritisierte, die Verantwortung zwischen dem Internationalen Olympischen Komitee (IOC) und den Weltverbänden sei zuletzt «zu oft hin- und hergeschoben» worden. Die Verbände hätten sich in der Russland-Frage «klar positionieren» müssen. «Im Fechten sieht man aktuell, wozu das Ganze führt. Es gibt keine Sanktionen gegen Russland und wir Sportler sind im Endeffekt wieder die Leidtragenden», sagt Krüger.

Ukrainische Fechterinnen und Fechter werden in der Olympia-Qualifikation nicht gegen Russen und Belarussen antreten und haben die anderen Nationen zum Boykott aufgerufen. Krüger, Präsidiumsmitglied bei Athleten Deutschland und der DOSB-Athletenkommission, habe «viele sehr emotionale Gespräche» geführt. 

Besonders mit der ukrainischen viermaligen Weltmeisterin Olga Kharlan habe sie viel Kontakt gehabt. «Sie hat mir erzählt, dass die ukrainische Regierung entschieden hat, keine Wettkämpfe im Fechten mehr zu finanzieren, solange es eine russische und belarussische Beteiligung gibt.» Für die 32-Jährige könne dies das Karriereende bedeuten, so Krüger. Die Olympia-Qualifikation beginnt ab April, Kharlan werde auf kein Qualifikationsturnier fahren können.

Das IOC strebt eine Rückkehr von Athletinnen und Athleten aus beiden Ländern auf die internationale Sportbühne unter neutraler Flagge an - sofern sie sich klar zur olympischen Charta bekennen und den Krieg in der Ukraine nicht aktiv unterstützen. IOC-Präsident Thomas Bach, Fecht-Olympiasieger von 1976, hatte gesagt, ein Ausschluss «wegen eines Passes oder des Geburtsorts» verstoße gegen das Diskriminierungsverbot.

© dpa
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