Rückkehr russischer Sportler: Steinmeier zurückhaltend

Die Diskussion um einen möglichen Olympia-Start von Sportlern aus Russland und Belarus hält an. Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier bleibt diplomatisch.
Frank-Walter Steinmeier
Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier war bei der Biathlon-WM zu Gast. © Hendrik Schmidt/dpa

Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier (67) hat sich bei der Frage nach der Rückkehr russischer und belarussischer Athleten auf die Bühne des Weltsports zurückhaltend geäußert.

«Das ist eine Entscheidung, die das IOC in Abstimmung mit den Verbänden treffen muss. Ich glaube, es ist zum jetzigen Zeitpunkt keine gute Idee, von der Politik aus reinzugrätschen», sagte Steinmeier, der sich bei den Biathlon-Weltmeisterschaften in Oberhof den Sprint der Männer angeschaut hatte.

«Das ist eine Debatte, die gerade erst begonnen worden ist, und die sollte zwischen IOC und den Verbänden weiter diskutiert werden. Ich bin mit Blick auf die Entscheidungen, die in der Vergangenheit getroffen worden sind, ganz zuversichtlich, dass das am Ende verantwortbare Entscheidungen werden», sagte Steinmeier.

IOC strebt Rückkehr an

Derzeit sind Russland und Belarus von vielen internationalen Sportwettbewerben ausgeschlossen. Das Internationale Olympische Komitee (IOC) strebt aber eine Rückkehr von Athletinnen und Athleten aus beiden Ländern auf die internationale Sportbühne unter neutraler Flagge an, sofern sie sich klar zur olympischen Charta bekennen und den Krieg in der Ukraine nicht aktiv unterstützen. Damit verbunden ist die Diskussion über eine Teilnahme von Sportlern beider Länder an den Olympischen Spielen 2024 in Paris. IOC-Präsident Thomas Bach hatte jüngst erklärt, ein Ausschluss «wegen eines Passes oder des Geburtsorts» verstoße gegen das Diskriminierungsverbot.

Am Freitag hatten sich Sportpolitiker aus 35 Ländern bei einer von Großbritannien initiierten Video-Konferenz gegen die Zulassung russischer und belarussischer zu internationalen Wettkämpfen ausgesprochen. Nach Angabe der britischen Sportministerin Lucy Frazer werde dazu eine gemeinsame Erklärung vorbereitet. Zuvor hatte der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj gegen die Teilnahme von Athleten aus Russland und Belarus an internationalen Wettkämpfen protestiert. «Während Russland tötet und terrorisiert, haben Vertreter dieses Terrorstaates keinen Platz bei Sport- und olympischen Wettkämpfen», sagte Selenskyj. Das ukrainische Nationale Olympische Komitee erwägt einen Olympia-Boykott, sollten Sportler aus beiden Ländern in Paris starten dürfen.

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