Olympiasieger Peiffer gegen Rückkehr russischer Sportler

Bei der Biathlon-WM in Oberhof fehlen Russland und Belarus. Für Olympiasieger Peiffer sollte der Ausschluss so lange anhalten, bis der Krieg in der Ukraine beendet ist. Wilhelm sieht es anders.
Biathleten Magdalena Neuner und Arnd Peiffer äußern sich zur Rückkehr russischer Athleten in den Weltsport. © Martin Schutt/dpa-Zentralbild/dpa

Biathlon-Olympiasieger Arnd Peiffer hat sich deutlich gegen eine Rückkehr russischer Athletinnen und Athleten in den Weltsport ausgesprochen.

«Ich würde es nicht gutheißen und finde es schwer vorstellbar, dass man mitten in einem Krieg, in dem vor allem auf die Zivilbevölkerung abgezielt wird, plötzlich sagt, sie dürfen wieder ganz normal mitmachen. Das passt für mich nicht zusammen», sagte Peiffer der Deutschen-Presse-Agentur.

Die russischen Sportler würden auch immer für das System stehen. «Sie werden immer auch das Regime vertreten. Es könnte kein russischer Sportler sagen, er ist gegen den Krieg, denn dann würde man den nicht mehr sehen», sagte der 35 Jahre alte fünfmalige Weltmeister, der 2021 seine Karriere beendet hatte. Bei der Heim-Weltmeisterschaft in Oberhof ist der Harzer als ARD-Experte im Einsatz.

Für Einzel-Olympiasiegerin Denise Herrmann-Wick ist eine bittere Situation. «Auf der einen Seite können viele der Athleten und Athletinnen ja nichts für die politischen Umstände. Auf der anderen Seite bekommt man von der ein oder anderen Athletin aus Russland ein politisches Statement mit, wo man denkt: Wenn die zurückkommen und so eine politische Grundhaltung haben, ist das grenzwertig», sagte die 34-Jährige im Sport1-Interview.

Neuner: «Sport ist eben auch politisch»

Auch für Rekord-Weltmeisterin Magdalena Neuner ist es eine «ganz schwierige» Diskussion. «Ich sehe auch immer jeden einzelnen Sportler, unabhängig von seiner Nationalität. Nicht jeder Russe kann was dafür, dass die Situation so ist, wie sie ist. Aber Sport ist eben auch politisch», sagte die 35-Jährige der dpa.

Das Internationale Olympische Komitee (IOC) hatte zuletzt eine Kontroverse mit der Ankündigung ausgelöst, Athletinnen und Athleten aus Russland und Belarus trotz des Krieges in der Ukraine Möglichkeiten zur Teilnahme an internationalen Wettkämpfen eröffnen zu wollen. Damit könnte diesen Sportlern unter neutraler Flagge auch der Weg zu den Olympischen Spielen 2024 in Paris offen stehen.

Für die dreimalige Olympiasiegerin Kati Wilhelm ist es durchaus in Ordnung, «dass man da noch mal drauf schaut. Denn es sind nun mal nicht die Sportlerinnen und Sportler, die den Krieg führen», sagte die 46-Jährige in einem Eurosport-Interview. «Und nach wie vor gilt: Was hat es jetzt gebracht, dass wir die russischen Athleten suspendiert haben? Krieg ist nach wie vor. Wenn wir sie bei Olympia nicht starten lassen - ob das Herrn Putin interessiert, wage ich zu bezweifeln.»

© dpa
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