Dominanz, aber ineffizient: WM-Aus des DFB-Teams in Daten

Bei wichtigen Statistiken wie Torschüssen liegt Deutschland bei der WM sogar auf einem Top-Platz. Der Blick in die Statistiken liefert trotzdem Hinweise auf die Gründe für das frühe Aus.
Dominant im Spiel, aber nicht effizient genug beim Erzielen von Toren: Die deutsche Fußball-Nationalmannschaft. © Martin Meissner/AP/dpa

Bestwerte bei Torschüssen und Ecken, aber mangelnde Effizienz und zu wenig defensive Stabilität: Die deutsche Fußball-Nationalmannschaft ist bei der WM in Katar auch wegen ihrer schlechten Chancenverwertung und der im Vergleich hohen Anzahl an Gegentoren ausgeschieden. Auffällig ist außerdem, dass vor allem die Einwechselspieler Torgefahr ausstrahlten.

Die statistischen Erkenntnisse zum deutschen Vorrunden-Aus:

- Mangelnde Effizienz: Torschüsse, Ecken, Schüsse aufs Tor: In all diesen Kategorien der offiziellen FIFA-Statistiken liegt Deutschland vor den letzten vier Partien der Vorrunde auf dem ersten Rang. Allein: Die DFB-Elf machte viel zu wenig daraus. Sechs Tore reichten nicht für den Einzug in die K.o.-Runde. Gegen Costa Rica wies die Statistik 35:7 Torschüsse aus, gegen Japan 26:11. Selbst beim 1:1 gegen die starken Spanier waren es am Ende 12:7 Torschüsse für Deutschland.

- Viel Aufwand, wenig Ertrag: Nicht nur in den Torschuss-Statistiken liegt Deutschland vorne, auch beim Ballbesitz und bei der Anzahl der Pässe war das DFB-Team gegen Japan und Costa Rica ganz klar überlegen. Jeweils zwei Drittel Ballbesitz hatte Deutschland in den Partien, gegen Japan gab es am Ende dennoch das wohl entscheidende 1:2.

- Keine Gefahr nach Standards: Der Foulelfmeter von Ilkay Gündogan gegen Japan war das einzige deutsche Standardtor in diesem Turnier. Ansonsten brachten die am Ende 25 Ecken keinen Ertrag. Das 1:0 von Serge Gnabry gegen Costa Rica war das erste WM-Kopfballtor einer deutschen Mannschaft seit dem Treffer von Mats Hummels im Viertelfinale 2014 gegen Frankreich - obwohl in Mads Buttgereit ein Standard-Experte zum Trainerteam gehört.

- Keine defensive Stabilität: Fünf Gegentore kassierte Deutschland in drei Partien - zu viele für ein Weiterkommen. Topteams wie England (zwei Gegentore), die Niederlande (1) oder Argentinien (2) weisen deutlich bessere Werte auf. Auffällig ist, dass Deutschland eher wenige Fouls beging, gegen Japan (6:14) und Spanien (11:13) war der Gegner aggressiver.

- Torgefahr von der Bank: Mittelstürmer Niclas Füllkrug war mit zwei Treffern auch als Einwechselspieler einer der gefährlichsten deutschen Spieler. Gegen Spanien gab er mit drei Versuchen neben Serge Gnabry meisten Schüsse ab, gegen Costa Rica war nur Jamal Musiala (9) besser als Füllkrug (5). Auch der ebenfalls eingewechselte Kai Havertz traf beim 4:2 doppelt und kam auf fünf Torschüsse, wie auch Gnabry. Thomas Müller dagegen gab als Startspieler in allen drei Vorrunden-Partien zusammen nur insgesamt zwei Torschüsse ab.

- Auffälliger Musiala: Der 19 Jahre alte Jamal Musiala zeigte in Katar starke Leistungen - war am Ende aber wie das gesamte Team nicht effizient genug. Der Datendienstleister Opta erfasste gegen Costa Rica zwölf erfolgreiche Dribblings - Bestwert eines Teenagers in einem WM-Spiel. Dazu kamen 24 Ballkontakte im gegnerischen Strafraum - auch das ein Bestwert in der WM-Historie. Aus seinen insgesamt 13 Torschüssen resultierte aber kein Treffer.

© dpa
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