«Relevant für ein ganzes Land»: Löw über Bundestrainer-Druck

Der Bundestrainer-Job hat nicht nur schöne Seiten - sagt Joachim Löw, der diesen Posten 15 Jahre ausgeübt hat. Ein verlorenes Turnierspiel war für ihn besonders lehrreich.
Joachim Löw
Gab Einblicke in seine Zeit als Bundestrainer: Joachim Löw. © Christian Charisius/dpa

Joachim Löw hat öffentlich über die Probleme und schwierigen Seiten des Bundestrainer-Postens gesprochen.

«Es ist ein großes Verantwortungsgefühl und es ist nicht leicht, sich von diesem Bewusstsein freizumachen. Entscheidungen, die man trifft, werden kommentiert, kritisiert, sie sind relevant für ein ganzes Land. Dieses Gefühl der Verantwortung nimmt auch nicht ab, es gibt keinen Gewöhnungseffekt», sagte Löw im DFB-Magazin. Der heute 63-Jährige hatte die deutsche Nationalmannschaft von 2006 bis 2021 als Bundestrainer betreut.

Der permanente Druck mache sich beim eigenen Gemütszustand bemerkbar. «Die große Verantwortung als Trainer führt auch dazu, dass man mehr zweifelt und sich mehr hinterfragt, als Spieler dies machen. Die Momente der Leichtigkeit sind seltener», erklärte Löw, der in einem Doppel-Interview mit Rekordnationalspieler Lothar Matthäus sprach.

WM-Titel als Krönung

Aus seiner Zeit, die vom WM-Titel 2014 in Brasilien gekrönt wurde, ist ihm ein Aus besonders in Erinnerung geblieben: das 1:2 im EM-Halbfinale 2012 gegen Italien - für Löw die «lehrreichste Niederlage». «Wir waren damals richtig im Flow, haben bis dahin vier gute Spiele gemacht. Gegen Italien haben wir dann viele Fehler gemacht. Die Spieler auf dem Platz und auch ich als Trainer», sagte Löw. 

Dem Bundestrainer war damals vorgeworfen worden, die Partie leichtfertig vercoacht zu haben, indem er Italiens Spielmacher Andrea Pirlo in eine Art Manndeckung nahm. «Gegen Italien gab es einen klaren Fokus auf Pirlo, uns war klar, dass er in ihrem Spiel der entscheidende Mann ist. Also galt es, ihn nicht zur Entfaltung kommen zu lassen. Und leider: Es hat nicht funktioniert», räumte der langjährige DFB-Chefcoach elf Jahre nach der Niederlage von Warschau ein.

© dpa
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