Freundschaftsspiel Iran gegen Russland endet 1:1

Iran absolviert ein Fußballspiel gegen Russland. Für den iranischen Trainer ist es ein Comeback.
Zuschauerinnen schwenken im Stadion in Teheran Iran-Flaggen. © -/dpa

Inmitten politischer Isolation hat der Iran die russische Fußballnationalmannschaft empfangen. Das Freundschaftsspiel in der Hauptstadt Teheran endete mit einem Unentschieden (1:1) und galt vordergründig als politische Begegnung.

Russland ist nach dem Angriffskrieg auf die Ukraine vom Weltverband FIFA und der Europäischen Fußball-Union UEFA von deren Wettbewerben ausgeschlossen. Die Tore erzielten Irans Stürmer Mehdi Taremi und Russlands Anton Mirantschuk jeweils per Elfmeter.

Die Stimmung im Stadion war zu Beginn ruhig, nicht viele der insgesamt rund 80.000 Plätze waren belegt. Laut iranischen Medienberichten wurden einige Hundert Tickets an russische Fans verkauft. Auch Frauen durften als Zuschauerinnen teilnehmen, anders als in den vergangenen Jahrzehnten. Der erzkonservative Klerus des Landes ist der Auffassung, dass Frauen in Stadien mit fanatischen männlichen Fans nichts zu suchen haben. Auf Druck des Weltverbands FIFA wurde das Verbot in den vergangenen Jahren etwas gelockert.

Zuletzt hatten Teheran und Moskau angesichts westlicher Sanktionen ihre wirtschaftlichen und militärischen Beziehungen ausgebaut. Der Iran gilt zudem durch die Lieferung von sogenannten Kamikaze-Drohnen als Unterstützer des russischen Kriegs in der Ukraine. Die Islamische Republik bestreitet, den Krieg zu unterstützen. 

Neuer Iran-Coach

Mit dem Match hatte auch der neue Nationaltrainer Amir Ghalenoei seinen ersten internationalen Auftritt, nachdem er bereits 2006 Chefcoach gewesen war. Seit November 2022 nach dem frühen WM-Aus in Katar - und der Niederlage im letzten entscheidenden WM-Vorrundenspiel gegen den politischen Erzfeind USA - war der Iran ohne Nationaltrainer. 

Während der WM stand Irans Team «Melli» inmitten der jüngsten Protestwelle im Herbst und dem gewaltsamen Vorgehen der Sicherheitskräfte in der Kritik. Während sich die Führung der Islamischen Republik durch sportliche Erfolge Rückenwind in der Innenpolitik erhoffte, forderten Anhänger der Proteste auf der Weltbühne ein Zeichen der Solidarität.

Vor der WM-Auftaktpartie gegen England sangen die Spieler die Nationalhymne nicht mit und sorgten damit weltweit für Aufsehen. Dennoch stand das Team bei vielen Iranerinnen und Iranern in der Kritik. Zu spät und zu klein sei die Aktion gewesen, bemängelten Kritiker. 

© dpa
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