Haug zur Formel 1 in Deutschland: «Trauerspiel»

Die Formel 1 hat in Deutschland einen schweren Stand. Es fehlen Idole und Spannung, findet der ehemalige Mercedes-Motorsportchef Norbert Haug.
Norbert Haug
Norbert Haug, ehemaliger Motorsport-Chef von Mercedes-Benz, zeigt sich enttäuscht von der Entwicklung der Formel 1 in Deutschland. © Christoph Schmidt/dpa

Der ehemalige Mercedes-Motorsportchef Norbert Haug ist vom sinkenden Stellenwert der Formel 1 in Deutschland enttäuscht.

«Der Begriff Trauerspiel trifft ziemlich exakt, was Deutschland in der Formel 1 aktuell zu bieten, oder zutreffender gesagt, nicht zu bieten hat», schrieb Haug in einer Kolumne für das «RedaktionsNetzwerk Deutschland» und ergänzte: «Kein siegfähiges Team, ein einziger deutscher Fahrer im Feld, der in einem Team mit einem Auto fährt, mit dem auch der Allerbeste nicht gewinnen kann, dazu ein Ersatzfahrer ohne kurzfristige Chancen für einen Renneinsatz.»

Der 70-jährige Haug spielte damit auf Nico Hülkenberg an, der zwar bei Haas Stammfahrer ist, mit den Amerikanern aber nur hinterherfährt. Und Mick Schumacher ist bei Mercedes in diesem Jahr nur Reservepilot und wird unter normalen Umständen kein Rennen bestreiten. «Was für ein niederschmetternder Kontrast zu den glorreichen Zeiten Deutschlands in der Formel 1 mit zwölf gewonnenen Fahrer-Weltmeistertiteln von Schumacher, Vettel und Rosberg», ergänzte Haug, der bis 2012 bei den Silberpfeilen verantwortlich gewesen war.

Der frühere Funktionär zeigte Verständnis, dass sich in Deutschland bislang kein TV-Sender gefunden hat, der neben Rechteinhaber Sky vier Rennen im frei empfangbaren Fernsehen übertragen will. Grund dafür sei auch die sportliche Langeweile. «Heute zeigt einzig und alleine Red Bull Racing, wo in der Formel 1 der Hammer hängt, und der Sieger steht bereits fest, bevor die Lichter der Startampel erloschen sind», betonte Haug vor dem Großen Preis von Australien am Sonntag: «Kein Fehler von Red Bull, sondern vielmehr der all jener, die nicht hinterherkommen oder womöglich gar überholen können.»

© dpa
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