«Zum Kotzen»: Frankfurter Frust in Dauerschleife

Seit zwei Monaten hat Eintracht Frankfurt kein Bundesliga-Spiel mehr gewonnen. Bei Sportvorstand Krösche macht sich Frust breit. Immerhin: Der Trainer bekennt sich in schweren Wochen zum Verein.
Frankfurter Punkteretter
Randal Kolo Muani (l) rettete der Frankfurter Eintracht zumindest einen Punkt gegen Gladbach. © Arne Dedert/dpa

Die Negativspirale von Eintracht Frankfurt ließ Markus Krösche zu drastischen Worten greifen. Auf die Frage, was er vom nächsten Punktverlust und dem Chancenwucher halte, antwortete der Sportvorstand des kriselnden Europa-League-Siegers ohne jedes Zögern: «Zum Kotzen vielleicht. Das trifft es, glaube ich, am besten.»

Nach dem 1:1 gegen Borussia Mönchengladbach, das trotz deutlicher Überlegenheit das bereits siebte sieglose Bundesliga-Spiel in Serie war, machten sich bei der Eintracht Frust und Resignation breit.

Nicht so bei Trainer Oliver Glasner, der in schwierigen Wochen zuversichtlich bleibt und erneut ein Bekenntnis zum Verein ausgesprochen hat. Er gehe «fest davon aus», die Hessen auch in der kommenden Spielzeit zu trainieren. «Ich habe nie etwas anderes gesagt», sagte der 48 Jahre alte Österreicher bei Sky. Er fühle sich «mega wohl» und sprach von einer «tollen Zusammenarbeit» mit Team und Club. Sein Vertrag gilt bis Juni 2024, der Österreicher gilt als begehrt - auch bei europäischen Topclubs.

Coach Glasner relativiert

Nur zwölf Stunden nach dem Remis gegen Gladbach war Glasner schon wieder auf dem Vereinsgelände. Bei seinem Interview bei Bild-TV sprach er vor dem leuchtenden Eintracht-Emblem über seine Zukunft und das derzeitige Tief. «Wenn man sich die Eintracht ansieht die vergangenen Jahre, ist das die zweitbeste Platzierung. Es ist nicht so, dass wir hier unterperformen. Wir bewegen uns im Top-Bereich, was die Platzierung in der Bundesliga angeht. Ich denke schon, dass vieles sehr gut ist», relativierte Glasner. 

Zudem sei nach der Europa League 2022 auch ein weiterer Titel möglich. «Es ist noch zu früh, ein Fazit zu ziehen. Wir wollen unbedingt ins Finale einziehen und den Pokal auch gewinnen», erklärte der Coach. Bei einem Sieg am 3. Mai beim VfB Stuttgart stünden die Hessen im Endspiel, das am 3. Juni in Berlin ausgetragen wird. Bleibt es in der Bundesliga bei den aktuellen Misserfolgen, könnte ein Coup im DFB-Pokal die größte Chance auf ein weiteres Jahr im Europapokal sein. Die letzten Wochen seien nicht zufriedenstellend verlaufen, ordnete Glasner ein.

Abhängigkeit von Kolo Muani

Die Eintracht hat derzeit einige Probleme. Neben der Abhängigkeit von Randal Kolo Muani, der gegen Gladbach mit seinem 13. Saisontor das Remis rettete, ist dies vor allem die Chancenverwertung. «Mit dem Ergebnis können wir nicht zufrieden sein, mit der Leistung aber schon. Wir spielen ordentlich, aber das Ergebnis stimmt am Ende nicht», sagte Torhüter Kevin Trapp. Und wenn jemand trifft, dann fast nur Kolo Muani. Das gestand sogar Glasner ein. «Was unsere Offensive angeht, ist es derzeit so, dass fast nur Kolo Muani die Tore erzielt. Das macht es nicht einfacher. Im Herbst war es auf mehreren Schultern verteilt.»

Die Personalsituation hat sich mit dem Spiel gegen die Borussia, für die Nationalspieler Jonas Hofmann die Führung erzielt hatte, nicht gebessert. Allrounder Kristijan Jakic hat sich an der Wade verletzt und wird «auf unbestimmte Zeit» fehlen. Vor Jakic hatten sich bereits Philipp Max (Oberschenkel) und Evan Ndicka (muskuläre Probleme) verletzt. Der langfristige Ausfall von Offensivspieler Jesper Lindström scheint die Eintracht in der Offensive besonders zu schwächen.

© dpa ⁄ Patrick Reichardt, dpa
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