Matthäus kritisiert Bayern-Bosse scharf

Lothar Matthäus hat die Bosse des FC Bayern München für ihre Kommunikation rund um die Freistellung von Trainer Julian Nagelsmann heftig kritisiert.
Findet harte Worte zum Nagelsmann-Aus in München: Lothar Matthäus. © Tom Weller/dpa

Er sei sich sicher, dass den Trainer der Rauswurf «eiskalt erwischt» habe, schrieb der Rekord-Nationalspieler in seiner Kolumne für den TV-Sender Sky. «Viel schlimmer aus der Sicht von Nagelsmann finde ich, dass Uli Hoeneß, Herbert Hainer, Hasan Salihamidzic und Oliver Kahn in den letzten Wochen ihren Trainer so sehr gelobt haben, wie ich es zugunsten eines Chef-Coachs in München noch nie erlebt habe», schrieb der 62-Jährige weiter. «Und dann werfen sie ihn raus.»

Kritik, die Matthäus am Dienstag als RTL-Experte präzisierte: «Man sagt ja immer in Bayern: Der Schmarrn von gestern interessiert mich nicht mehr. Aber wenn alle vier das sagen, hat das schon Gewicht für mich gehabt. Deswegen kam diese Beurlaubung überraschend.» Man könne einen Trainer entlassen, «aber die Art und Weise hat mir nicht so gefallen, wie ich es vom FC Bayern gewohnt war in den Zeiten, wo Uli Hoeneß oder Karl-Heinz Rummenigge am Ruder gesessen sind».

Tuchel indes «die perfekte Lösung»

Die Beweggründe kann Matthäus dagegen nachvollziehen. Dass man die extrem hohen Ziele in Gefahr sähe und reagiere, sei professionell. Auch einen Nachfolger wie Thomas Tuchel, der möglicherweise nur ein paar Wochen verfügbar sei, zu holen, sei verständlich und richtig. «Aber einen Angestellten vor wenigen Tagen als Langzeitprojekt zu bezeichnen, um ihn dann zu feuern, finde ich nicht in Ordnung und hat auch etwas mit Glaubwürdigkeit zu tun.» Das familiäre, beschützende Etwas, das diesen Verein von vielen anderen unterscheide, sei so nicht mehr vorhanden. «Das «Mia san mia» wird teilweise mit Füßen getreten», rügte Matthäus.

Tuchel sei indes «die perfekte Lösung für den FC Bayern, nicht nur für das Spiel am Samstag, sondern für die nächsten Jahre», so der Weltmeister von 1990. Er habe große Erfolge vorzuweisen und sei bei den Spielern beliebt.

© dpa
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