Björndalen kritisiert Chinas Biathlon-Führung

Biathlon-Legende Ole Einar Björndalen ist als TV-Experte bei der WM in Oberhof. Der Rekord-Weltmeister aus Norwegen war bis vor einem Jahr noch Trainer der Chinesen. Den Verband attackiert er nun.
Ole Einar Bjoerndalen steht an der Strecke. © Hendrik Schmidt/dpa-Zentralbild/dpa/Archivbild

Chinas ehemaliger Biathlon-Trainer Ole Einar Björndalen (49) hat die Verbandsführung seines früheren Arbeitgebers scharf kritisiert. «Sie hatten in dieser Saison miserable Bedingungen», sagte der Norweger der schwedischen Tageszeitung «Expressen» über Chinas Skijägerinnen und Skijäger. Die chinesische Mannschaft hat in diesem Winter noch an keinem Weltcup teilgenommen, tauchte für viele überraschend aber plötzlich bei den Weltmeisterschaften in Oberhof auf. In der Mixed-Staffel wurde das Quartett zum Auftakt am Mittwoch früh überrundet und als 24. von 26 Teams gewertet.

«Es ist katastrophal. Ich fühle mit den Läufern und verstehe das Vorgehen des Verbandes überhaupt nicht», sagte der achtmalige Olympiasieger, der mittlerweile als Experte beim norwegischen Sender TV2 arbeitet: «Mit den Voraussetzungen, die die chinesischen Athleten haben, werden sie es während der WM sehr schwer haben.» Es habe laut Björndalen weder Sommer- noch Herbsttraining gegeben, die Chinesen seien fast unvorbereitet nach Thüringen angereist. Es hatte schon Gerüchte gegeben, das Team sei aufgelöst worden.

Rekord-Weltmeister Björndalen berichtete, dass der chinesische Verband die Investitionen in die Mannschaft nach den Olympischen Winterspielen in Peking im Vorjahr stark reduziert habe. «Sie sind mehr oder weniger verschwunden», sagte die Biathlon-Ikone, die das Team auf die Wettkämpfe in China vorbereitet hatte und dafür sehr gut bezahlt worden sein soll. Auch Björndalens Ehefrau Darja Domratschewa, die als Aktive selbst viermal Olympia-Gold gewonnen hatte, arbeitete zu dieser Zeit für den chinesischen Verband. Ihre Verträge waren mit dem Ende der Spiele ausgelaufen, zu einer weiteren Zusammenarbeit kam es nicht.

© dpa
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