Tränen und Kerzen: Gedenkandacht für die sieben Unfalltoten

Kerzen, Tränen, Glockengeläut und Gebet: Thüringen trauert um die sieben Unfalltoten von Bad Langensalza. In einer ökumenischen Andacht haben am Mittwochabend mehrere hundert Menschen in und vor der Divi-Blasii-Kirche in Mühlhausen der Opfer gedacht, die am Wochenende bei dem tragischen Zusammenstoß aus dem Leben gerissen wurden. Fünf von ihnen waren erst 19 Jahre alt. Der evangelische Landesbischof Friedrich Kramer sprach von «der Passion von Bad Langensalza»: «Auf der Straße plötzlich der Tod mitten im Leben.»
Trauer nach Unfall mit sieben Toten
Kerzen werden angezündet während einer Gedenkveranstaltung. © Michael Reichel/dpa

Nach dem schrecklichen Unfall blieben Verzweiflung, Wut, Gelähmtheit und Sprachlosigkeit, sagte Kramer. «Wir spüren die große Leere, den großen Verlust, aber wir stehen zusammen», richtete der Landesbischof Worte des Trostes an die Angehörigen und Familien in dem vollen Gotteshaus. Auch Freunde, Ersthelfer, Feuerwehrleute und Polizisten waren zu der Andacht gekommen. Jugendliche entzündeten für jeden Toten eine Kerze und legten Steine ab. Im Anschluss standen Seelsorger bereit.

«Wir sind hier, weil wir nicht fassen können, was passiert ist», sagte der Superintendent des evangelischen Kirchenkreises Mühlhausen, Andreas Piontek. Die Gedanken kreisten um das Unfassbare. «Uns fehlen die Worte, die den Schmerz und die Trauer ausdrücken.»

Bereits am Vorabend hatten sich in Mühlhausen Freunde und Familien in der Innenstadt versammelt, um der Opfer zu gedenken. Es wurden Kerzen und Blumen niedergelegt und Fotos der tödlich Verunglückten aufgestellt. Auch im Internet ist die Anteilnahme groß.

Bei dem schweren Verkehrsunfall war am Samstag auf der Ortsumgehung von Bad Langensalza ein Auto in den Gegenverkehr geraten und dort mit zwei Wagen zusammengeprallt. Diese standen sofort in Flammen und brannten aus. Die Ermittler gehen nun davon aus, dass ein 34-Jähriger den Unfallwagen steuerte. Er hatte laut Staatsanwaltschaft zum Unfallzeitpunkt keinen Führerschein und war betrunken.

Der 34-Jährige, der erst als Beifahrer vermutet wurde, schwebt weiter in Lebensgefahr und konnte bislang noch nicht befragt werden. Zuvor war angenommen worden, dass ein 45-Jähriger das unfallverursachende Auto fuhr.

© dpa
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