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Sammler treffen auf Laien: Volksfeste der Briefmarken-Liebe

Es ist ein aussterbendes Hobby: das Briefmarkensammeln. Doch die Anhänger der Philatelie wissen sich zu helfen, wie ihr Thüringer Vorsitzender erklärt.
Thüringer Philatelisten
Der Vorsitzende des Landesverbandes Thüringer Philatelisten e.V., Melchior Lemke, betrachtet Briefmarken. © Bodo Schackow/dpa-Zentralbild/dpa/Archivbild

Thüringens Briefmarkensammler versuchen über spezielle Wege, mehr Menschen mit ihrem Hobby zu erreichen. «Wir beschäftigen uns nicht nur mit Briefmarken, sondern versuchen, rundum Interesse zu erregen», sagte der Vorsitzende des Landesverbandes Thüringer Philatelisten, Melchior Lemke. In Meiningen gebe es etwa einen sehr aktiven Verein, der es schaffe, für Veranstaltungen rund ums Briefmarkensammeln ganze Orte zu mobilisieren. «Das wird dann immer ein kleines Volksfest», so Lemke. Feuerwehren und andere Vereine seien dann beispielsweise mit eingebunden.

«Es geht darum, mit anderen gemeinsam etwas schaffen, was nicht nur philatelistisch ist, sondern für eine Region eine Bedeutung hat, ein Schwerpunkt ist», betonte Lemke. Die 2012 durch einen Brand zerstörte und später wieder aufgebaute Kirchenburg Walldorf in Meiningen etwa, habe es durch die Anstrengungen des dortigen Philatelisten-Vereins als Motiv auf eine Sonderbriefmarke geschafft. Über die Landesgrenzen habe sich der Verband mit Eisenbahnfreunden in Halle für eine Dampflok-Briefmarke stark gemacht.

Der Verband zählt Lemke zufolge aktuell mehr als 400 Mitglieder. Vor knapp zehn Jahren seien es noch rund 550 gewesen. «Ganz früher sogar mal 700.» Das Durchschnittsalter der Mitglieder liege bei 75 Jahren. Immerhin: Vier Jugendgruppen gebe es in Thüringen noch.

Illusionen macht sich Lemke dennoch nicht: «Die heutige Jugend interessiert sich nicht so für Briefmarken und es ist auch schwierig ihnen das schmackhaft zu machen - auch der Brief ist ja quasi ein aussterbendes Kulturgut. Auch ich schreibe ja mehr E-Mails als dass ich Briefe verschicke.»

Er selbst habe sich schon seit der Vorschulzeit für Briefmarken begeistert, sagte Lemke. «Früher war die Briefmarke etwas Exotisches und hat uns mit der Welt, die wir als DDR-Bürger nicht erreichen konnten, verbunden. Dieses Gefühl hörte dann auf, als man selbst überall hin reisen konnte.» Warum er dann trotzdem bei den Briefmarken blieb? «Ein Jäger- und Sammler-Gen gehört dazu, ohne das kann man das als Ausstehender wohl nur schwer verstehen.»

© dpa
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