Bei der Hermsdorfer Notunterkunft mit Platz für bis zu 700 Menschen handelt es sich um eine Halle, in der Klappbetten aufgestellt sind, die durch Bauzäune und Planen voneinander abgetrennt werden. Geflüchtete sollen hier maximal für drei Tage untergebracht und dann weiter auf die Kommunen verteilt werden.
Die Unterkunft in Hermsdorf soll für Entlastung in der Erstaufnahmeeinrichtung in Suhl sorgen, die in den vergangenen Wochen an ihre Kapazitätsgrenze gestoßen war. In der Einrichtung in Suhl, die Platz für rund 1400 Menschen bietet, befanden sich am Mittwochmorgen 1179 Geflüchtete. Die große Zahl an Menschen auf engem Raum hatte in den vergangenen Wochen zu Konflikten geführt. Um den großen Bedarf an Unterkünften in Thüringen abzufedern, wurde bereits die Aufnahmeeinrichtung in Eisenberg genutzt, die eigentlich für afghanische Ortskräfte gedacht war. Auch die Kommunen klagten über Probleme, Unterkünfte für Geflüchtete zu finden.
Zunächst betreibt das Land die Einrichtung in Hermsdorf. Mehrere Ausschreibungen für einen externen Betreiber blieben ohne Erfolg. Das Land Thüringen will im laufenden Jahr Kapazitäten für 14.000 bis 16.000 geflüchtete Menschen schaffen. Prognosen gehen davon aus, dass 8000 bis 10.000 Geflüchtete aus der Ukraine und bis zu 6000 Asylbewerber aus anderen Ländern nach Thüringen kommen werden.