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Rückgang Wohnungsbau-Zahlen - Verbandschef: «Katastrophe»

Gestiegene Zinsen und Materialpreise, fehlendes Bauland: Der Hauptgeschäftsführer des Bauindustrieverbands Hessen-Thüringen sieht viele Gründe für den drastischen Einbruch beim Thüringer Wohnungsbau. «Das ist eine echte Katastrophe, die Situation war so noch nie da», sagte Burkhardt Siebert am Montag auf dpa-Anfrage. Das Auftragsvolumen ist im Wohnungsbau nach Angaben des Thüringer Landesamts für Statistik von Montag stark zurückgegangen: Von Januar bis Juli dieses Jahres verzeichneten die Bauunternehmen im Freistaat dabei rund 101,7 Millionen Euro - mehr als 30 Prozent weniger als im Vorjahreszeitraum.
Wohnungsbau
Eine Baugerüst an einem Wohnhaus. © Sebastian Gollnow/dpa/Symbolbild

Insolvenzen von Baufirmen sehe er in Folge der Wohnungsbraukrise aber noch nicht kommen, so Siebert. «Viele Unternehmen haben noch langlaufende Aufträge, übernehmen Reparaturen und Sanierungen.» Auch in der Statistik zeigt sich nur ein kleiner Rückgang bei der Betriebsanzahl im Thüringer Bauhauptgewerbe: Waren im Juli vor einem Jahr 292 Unternehmen gelistet gewesen, waren es in diesem Jahr 288. Dabei stieg die durchschnittliche Anzahl der Beschäftigten gegenüber den ersten sieben Monaten 2022 um 75 auf rund 14.300.

Denn es gibt durchaus auch Zuwächse im Thüringer Bauhauptgewerbe. Treiber dafür sind Aufträge bei öffentlichen Projekten und dem Straßenbau. So zählten die Statistiker von Januar bis Juli dieses Jahres in diesem Bereich Auftragseingänge in Höhe von etwa 914,4 Millionen Euro - ein Plus von gut 25 Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum. «Es muss gebaut werden - gerade mit Blick auf Verkehrswende und Energie», sagte Siebert zu dieser Entwicklung. «Aber das schafft keinen neuen Wohnraum.»

Langfristige Lösungen für die Misere könnten aus seiner Sicht ein Umdenken beim Baumaterial sein: «Gerade in Thüringen, wo es viel Holz gibt, könnte Holzbau eine Alternative sein.» Zudem könnten manche Ansprüche an Baumaterialien abgespeckt werden. «Auch mit anderer Zusammensetzung beim Stahl fallen Bauwerke ja nicht einfach um.» Siebert zufolge sei auch mehr Bauland nötig, um günstigere Preise zu erzielen. Dabei gehe es nicht nur um Bauland in Städten, sondern auch im Hinterland, das wiederum besser an den öffentlichen Nahverkehr angeschlossen werden müsste. «Aber das ist auch nichts, das sich kurzfristig lösen lässt.»

Das Wohnraum- und Wohnungsbauproblem trifft ganz Deutschland. Die Bundesregierung hat in der vergangenen Woche ein Konjunkturprogramm für Häuslebauer und die Immobilienwirtschaft vorgestellt, mit dem die Situation verbessert werden soll.

© dpa
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