Die Verdienstsumme der Thüringer Beschäftigten vergrößerte sich mit dem Schritt auf 12,00 Euro Stundenlohn rechnerisch um rund 9 Prozent oder 15 Millionen Euro. Laut der Statistik gab es unter den Branchen mehr Lohnerhöhungen im Dienstleistungssektor als im produzierenden Gewerbe.
Nach den Berechnungen des Landesamts ist mit der neuen Mindestlohnstufe der Niedriglohnsektor in Thüringen weiter geschrumpft. Dieser wird über die Niedriglohnschwelle bei zwei Drittel des mittleren Verdienstes definiert. Weniger als 12,50 Euro in der Stunde gab es demnach im Oktober in rund 151.000 Jobs. Das waren 43.000 Niedriglohnjobs weniger als ein halbes Jahr zuvor (194.000). Der Niedriglohnsektor verkleinerte sich von 22,4 auf 17,4 Prozent.
Nach Ansicht des Deutschen Gewerkschaftsbundes (DGB) erfüllt der Mindestlohn damit eines seiner vorrangigen Ziele - nämlich den Schutz der Arbeitnehmer. Die Mindestlohnerhöhung wirke sich zusätzlich positiv auf die Wirtschaft aus, da die Kaufkraft der Beschäftigten steige. Die stärkere Kaufkraft und höhere Binnennachfrage helfe in den aktuellen Krisen, die Konjunktur zu stabilisieren, hieß es.